#AFD-#BUNDESVORSTAND DRÜCKT SICH UM ENTSCHEIDUNG IN DER „CAUSA #HELFERICH“ – WARTEN AUF EIN WUNDER?

Es wäre eine einmalige Chance gewesen, die beiden – teilweise extrem verfeindeten – „Lager“ der AfD tatsächlich auf oberster Bundesebene zu vereinen: Die „Causa Helferich“, in der es um die abstoßende NSDAP-Glorifizierung des NRW-Landesvizes und bereits „gefühlten“ Bundestagskandidaten Matthias Helferich aus Dortmund geht, hätte durch einen eindeutigen, konsequenten und vor allem einstimmigen Beschluss des Bundesvorstands am heutigen Montag ein klares positives Signal im Bundestagswahlkampf setzen können. Zum einen: Wir sind uns in der Partei einig (nichts hasst der Wähler mehr als Chaos, Streit und permanente Eigen-Zerstörung). Und zum anderen: Seht her, wir sind schon deshalb keine – dem links-rot-grünen Propaganda-Narrativ entsprechenden – „Nazis“, weil wir eben exakt solche „Problemfälle“, die sich in die AfD verlaufen oder gar eingeschleust werden, schnell, entschlossen und möglichst geräuschlos vor die Tür setzen.“

Beides wären dem Wahlergebnis im September positiv zuträgliche Botschaften gewesen – und vor allem wäre die bereits aufgekommene öffentliche Medien-Diskussion noch gerade rechtzeitig erstickt worden. Man hätte die im Wahlprogramm durchaus erwähnenswerten politischen Positionen offensiv vertreten können. Aber diese große Chance wurde heute leider vertan.

Ist es denn überhaupt eine neue Nachricht, dass sich der AfD-Bundesvorstand meist selbst und vor allem einem wesentlich größeren Erfolg der Partei im Weg steht? Und dass über die Mehrheit von (Noch-) Bundessprecher Jörg („Spenden“-) Meuthen eigentlich keine substanziell sinnvollen Entscheidungen zum Wohle der Partei getroffen werden? Ist es nicht ganz wesentlich der Unfähigkeit und manchmal auch der Zögerlichkeit bis hin zur Ängstlichkeit oder Systemhörigkeit geschuldet, dass die AfD unter dieser „Führung“ bei +/- 10% bundesweit in den Umfragen verharrt, während die Probleme in Deutschland, die eine intelligente Oppositionspartei gezielt und deutlich aufgreifen könnte, sich mittlerweile immer dramatischer turmhoch stapelt? EU-/Euro-/Währungskrise, Impf-Chaos, Niedergang der Wirtschaft, Gefahr für Demokratie, Grundrechte und Freiheit – nur eine kleine Auswahl potentieller „Gewinner-Themen“, an denen man das klägliche Regierungsversagen aufzeigen könnte. Und nicht zuletzt die weiterhin andauernde Migrationskrise.

Aber nunmehr scheint es, dass man bis zur Bundestagswahl mit keinem Sachthema an den Wähler durchdringen kann. Vielmehr wird sich jeder Gesprächspartner der Partei, sofern die AfD in den reichweitenstarken Medien überhaupt noch stattfindet, rechtfertigen müssen, warum er und alle anderen sich in der Nachfolge der NSDAP sehen. Und warum Verherrlicher eines gewissen Roland Freisler künftig im Deutschen Bundestag sitzen werden. Nur diese Botschaft wird durchdringen. Und damit große Teile der potentiellen Wählerzielgruppe abschrecken. Zumindest aber deutlich zweistellige Ergebnisse bundesweit verhindern werden. Denn obwohl man als Wähler „Protest“ wählen und einen „Politikwechsel“ anstreben will – einen „neuen Führer“ oder gar sein verabscheuungswürdiges Handlanger-Gefolge will kein normal denkender Mensch – vor allem nicht im Westen – in einem deutschen Parlament sehen. Verbleibende Wähler für die AfD sind dann tatsächlich nur noch Chaoten, Rechtsradikale, Rechtsextremisten, blinde Protestwähler und Verschwörungstheoretiker, denen die Lehre zu ziehen aus dem gescheiterten Dritten Reichs entweder intellektuell nicht möglich oder schlichtweg egal ist. Selbst die eigentlich treuen und „schmerzfreien“ Ost-Wähler werden einmal mehr darüber nachdenken, eine solche Partei zu wählen.

Die heutige „Nicht-Entscheidung“ (siehe Foto, links) des AfD-Bundesvorstands und das „Zeitspiel“ in dieser äußerst brisanten Angelegenheit könnte die Partei also teuer zu stehen kommen. Erstaunlicherweise muss man aber in diesem Fall nicht („Spenden“-) Meuthen und seine „weichgespülten“ Vasallen als Schuldige für diese katastrophale Lage ausmachen: Vielmehr waren es dem Vernehmen nach Chrupalla, Weidel und Brandner, die auf die „glorreiche“ Idee kamen, nochmals vom NRW-Landesvorstand eine „schriftliche Stellungnahme“ bis zum „30.07.2021“ einzufordern. Man ziert sich also tatsächlich vor einem klar auf der Hand liegenden Beschluss? Und muss noch eine „Stellungnahme“ aus NRW abwarten? Wie lächerlich ist das denn? Welchen tieferen Erkenntniswert sollte die bringen? Wofür benötigt man einen solchen Bundesvorstand? Für die Bestellung teurer Schnittchen für die nächste Sitzung etwa?

Wie bereits von Abakus News im Vorfeld vermutet (https://abakusdotnews.wordpress.com/2021/07/25/afd-nrw-wie-entscheidet-der-bundesvorstand-am-kommenden-montag-in-der-causa-helferich/) steht das Chrupalla-Weidel-Lager vor einem (scheinbaren) Dilemma: Alles, was im Wahlkampf stören könnte, sollte möglichst vermieden werden. Und ausgerechnet mit Helferich steht nunmehr ein vermeintlich „Verbündeter“ (zu Recht!) am Pranger. Dem angeblichen „patriotischen Lager“ ist es also zu „verdanken“, dass man die Entscheidung weiter verzögert. Und sich damit in die „heisse Phase“ des Wahlkampfs verlagert. Aber wie soll die Welt in einer Woche aussehen? Hat sich dann durch eine – wie auch immer formulierte – „Stellungnahme“ des NRW-Landesverbands alles in Wohlgefallen aufgelöst? Hat sich dann etwa herausgestellt, dass Helferich ein „Muster-Demokrat“ ist? Ein glänzendes Vorbild für alle anderen Parteifreunde, ein „ur-deutscher Patriot“? Ein treuer und aufrechter „Kamerad“? Wohl eher nicht.

Ein besonderes „Schmankerl“ beinhaltet aber dieser Beschluss des Bundesvorstands noch zusätzlich: Nachdem die „Causa Helferich“ in den Medien aufkam, verhängte der egozentrische Landessprecher „Duce“ Rüdiger Lucassen, Förderer und väterlicher Freund des „demokratischen Freisler“ Helferich, kurzerhand ein „Informationsverbot“ im Landesvorstand. Das bedeutet, bis heute lagen den von den Delegierten gewählten Mitgliedern des Landesvorstands gar keine konkreten Unterlagen – geschweige denn die Original-Screenshots- vor. Die Mitglieder des Landesvorstands waren demnach gezwungen, sich über WDR-Berichte oder Medien-Artikel (der ein oder andere ist Gerüchten zufolge auch Stammleser von Abakus News) Kenntnisse aus dem eigenen Verantwortungsbereich zu holen. Unglaublich! Und eine schlichte Frechheit, dass Lucassen seinen „Kollegen“ alle relevanten Unterlagen bislang vorenthalten hat. Zeigt sich hierbei etwa ggf. schon „Führer-Verhalten“?

Somit ist es nur verständlich und auch begrüßenswert, dass sich zumindest ein (von jedweden Informationen abgeschnittenes) Mitglied des Landesvorstands öffentlich Luft verschafft – der Partei-Vize Michael Schild aus Unna fordert von Bundesgeschäftsführer Hans-Holger Malcomeß ein, „sämtliche für eine Stellungnahme erforderlichen Unterlagen, insbesondere die mysteriösen Chatprotokolle und eventuell bereits vorliegende Stellungnahmen der Herren Lucassen und Helferich vorzulegen“. Sonnenklar: Wie will sich ein Landesvorstand als Gremium zu einer Angelegenheit äußern, ohne konkrete Kenntnisse der Unterlagen zu besitzen?

Gut, man könnte jetzt einwenden, auch der bereits durchexekutierte Parteiausschluss von Andreas Kalbitz erfolgte aufgrund angeblich fehlender Angaben auf dem AfD-Mitgliedschaftsantrag. Der aber zur Entscheidung gar nicht vorlag! Und auch da „gelang“ es dem Bundesvorstand, eine eindeutige und vor allem juristisch profunde Entscheidung zu treffen. Oder sollte die ggf. doch noch vor ordentlichen Gerichten gekippt werden? Gleiches in der „Causa Sayn-Wittgenstein“ – ihr wurde die Mitgliedschaft in einem „problematischen“ Verein unterstellt, ohne dass man einen entsprechenden Antrag (den es gar nicht gibt) vorliegen hatte. Entscheiden konnte man allerdings dennoch. In beiden prominenten Fällen lautete das schnelle Votum: „Raus aus der Parte!“

Im Gegensatz zur aktuellen „Causa Helferich“ erscheinen die „Fälle“ Kalbitz oder Sayn-Wittgenstein als Petitessen. Denn beiden konnte man weder Rechtsradikalität nachweisen, noch gab es geschichtsrevisionistische oder sonstige FDGO-feindliche Bezüge. Objektive Nachweise wurden durch obskure „Zeugenaussagen“ bzw. schlichte Behauptungen ersetzt, denen man dann Glauben schenkte. Beim „demokratischen Freisler“ Helferich liegt der Fall ganz anders: Die vorliegenden Äußerungen sind glasklar, der NSDAP-Bezug und das damit verbundene Gedankengut eindeutig. Im Gegensatz zu vielen, von den Landesschiedsgerichten oder dem Bundesschiedsgericht „getürkten“ Fällen mit fragwürdiger Argumentation, konstruierten „Beweisen“ oder gedungenen Zeugen ist die „Causa Helferich“ ohne Zweifel eindeutig.

Der Bundesvorstand hat es also vorgezogen, weiterhin auf Zeit zu spielen – und damit das Thema weiter negativ aufzubauen. Weitere Presseberichte werden über die kommenden Wochen folgen, die diversen Talkrunden ab August freuen sich bereits auf diese toxische „Munition“. Und diese Story werden die Mainstream-Medien – noch ummantelt durch aktuelle Bucherscheinungen, etwa mit weiteren entgleisenden Chatprotokollen – bis zum Erbrechen in die Köpfe der Wähler hämmern. Somit wird die Partei für auch nur einigermaßen klar denkende Wähler schlichtweg unwählbar – niemand will erneut echte „Nazis“ im Deutschen Bundestag sehen! Selbst AfD-Mitglieder zweifeln bereits, ob sie die eigene Partei angesichts der aktuellen Entwicklungen noch wählen können. Viele tragen sich mit Austrittsgedanken.

Und die Stellungnahme des Landesvorstands NRW? Was sollte dazu inhaltlich aus Düsseldorf kommen? Es ist kaum zu erwarten, dass es Lucassen gelingt, innerhalb einer Woche eine einheitliche und abgestimmte Erklärung des Landesvorstands zu liefern. Der Grund: Aufgrund seiner eigenmächtigen Handlungen ist auch der NRW-Landesvorstand gespalten. Und wie Schild wütend bekannt gibt: Bis heute liegen ihm als Landes-Vize und Mitglied des inneren Vorstands keinerlei Dokumente vor. Somit werden sich die Landesvorstandsmitglieder wohl eher einzeln gegenüber dem Bundesvorstand äußern – Ausgang ungewiss.

Heute wurde eine wichtige Entscheidung leider nicht getroffen und damit eine große Chance vertan. Man kann nur an den Bundesvorstand und insbesondere die beiden Sprecher appellieren: Legt schnellstmöglich einen gemeinsamen Antrag vor, der für Helferich eine Amtsenthebung, die Aberkennung der Mitgliederrechte sowie einen Parteiausschluss umfasst. Je schneller desto besser für die AfD – alles andere wäre politischer Selbstmord.

Und nur am Rande: Wäre der „Jung-Jurist“ Helferich tatsächlich ein Genie mit politischem Potenzial, zu dem die JA NRW ihren „Kandidaten“ glorifiziert, hätte er selbst die Traute, sich von seinem Amt und auch der Partei zu verabschieden. Die leistungslose Eigenversorgung, auf die er ausschließlich hingearbeitet hat, kann ihm über die Reserveliste nicht mehr genommen werden. Außer natürlich, die Landesliste NRW wird nicht zugelassen oder die Partei erzielt in NRW weniger als 5% der Zweitstimmen. Ob er davor ggf. noch Respekt hat?