GASTBEITRAG: IRGENDWIE IST DAS PIPI, HERR DÜNZEL!

Grimma, Donnerstag der 09.09.2021: Björn Höcke hält eine seiner unzähligen Reden im Zuge des Bundestagswahlkampf. Im Anschluss an die Rede skandieren mehrere Jugendliche „Zicke Zacke, Hoi, Hoi, Hoi! Sieg Heil, Sieg Heil, Sieg Heil!“.

Auf einem Video festgehalten macht dieses Video in den Social Medias und in diversen Presseberichten u.a. https://www.fr.de/politik/afd-bjoern-hoecke-sieg-heil-grimma-saschen-leipzig-nazi-neonazi-rechtsradikale-video-twitter-zr-90976211.html seine Runde. Wieder einmal macht die angebliche „Deutschlandretter-Partei“ auf sich durch neonazistische Ausfälle aufmerksam. Die Unterwanderung der „Deutschland, aber normal“-Partei geht scheinbar munter weiter und niemanden in der Partei stört es.

Niemand in der Wählerschaft scheint Anstoss an den Entgleisungen zu nehmen, die so sehr an 1933 erinnern, und die eigentlich niemand wieder haben möchte. Nun gut – einige Funktionäre insbesondere der sog. „Jungen Alternative“ (JA) suhlen sich förmlich im braunen Dreck, bezeichnen sich gar als „Freisler-Fanboys“ und titulieren sich selbst als „das freundliche Gesicht des NS“ oder versenden reihenweise Nazibildchen und werden obendrein noch mit einem Sitz im Deutschen Bundestag belohnt. Man haut gerne unter den „Kameraden“ einen raus und zeigt seine wahre Gesinnung, aber rudert schnell wieder zurück, wenn das Unsagbare plötzlich öffentlich wird. Die eigenen Anhänger werden dann gerne einmal angelogen und die phantasievollsten Ausreden, wie „das war ja nur ironisch gemeint“ oder „das war mein Büroleiter“ stimmen die Anhänger fröhlich. Ohnehin sind es die Systemmedien und die Lügenpresse, die diese Skandale erfinden, denn eine NPD 2.0 will dann doch niemand öffentlich sein.

Auch bei den „Zicke Zacke, Hoi, Hoi, Hoi! Sieg Heil, Sieg Heil, Sieg Heil!“-Rufen in Grimma versuchten wieder einmal die smarten JA-Bürschchen zu retten, was zu retten ist. Als Prophet der Aufklärung hat sich dieses Mal der ominöse Jonas Dünzel aus Sachsen auserkoren, der bereits in der Vergangenheit durch verschiedene skurile Aktionen aufgefallen ist. Vom Typ her eher der Schwiegermutter-Typ mit einem breiten Lächeln und stets scheinbar hilfsbereit, der dadurch bekannt wurde, dass er bei Tinder einen eher peinlichen Auftritt hatte, oder noch Anfang des Monats einen Shitstorm als Corona-Leugner ausgelöst hatte. Auch bescheinigt man Jonas Dünzel, dass er ähnlich dem NRW-Freisler-Fanboy Matthias Helferich hart die Neonazi-Schiene fährt, aber insgeheim nur auf eine sichere und finanziell lohnende Parteikarriere hofft und dafür gerne schon einmal schauspielert, um auf sich aufmerksam zu machen. Parteiintern wird da gerne schonmal hinter vorgehaltener Hand gewitzelt, wenn das Thema Fußfetisch angesprochen wird, aber wen kümmern schon eigenartige sexuelle Phantasien, wenn sich selbst eine Enthüllungsbuchautorin (ebenfalls aus Sachsen) in der Dusche bei speziellen Szenen filmen lässt? Oder wenn eine Landtagsabgeordnete aus NRW einem abartigen „privaten“ Fetisch fröhnt und sich als „Familienpolitikerin“ feiern läßt? Es gilt stets „Deutschland, aber normal“!

Im Fall von Grimma hat Jonas Dünzel am vergangenen Wochenende ein Video produziert, in dem er der strammen Anhängerszene beweisen will, dass es keine AfD-Anhänger waren, die ihre braunen Parolen skandierten, sondern dass die Antifa nach dem Höcke-Auftritt angeblich ihr Unwesen getrieben hat, um die Partei in Verruf zu bringen. In einem 12-Minuten Video versucht Dünzel anhand von Social-Profiling den Erklärbär zu spielen und macht anhand der Kleidung die Gröler aus. Selbstverständlich handelt es sich laut seinem Selbstverständnis eindeutig um Jungs der Antifa, die nur im Sinn haben, die AfD verächtlich zu machen. Das kommt natürlich an bei den Kameraden aus der Zone und dem strammen Fans im Westen, wo selbst der „demokratische Freisler“ wie ein Sektenführer verehrt wird. Satte 1.300 Likes und über 1.100mal wurde der Beitrag geteilt mit hunderten jubelnden Kommentaren. Ja, man hatte es dem bösen Establishment gezeigt (und selbstverständlich bewiesen!) – der Jonas kann das und überhaupt – wir sind die Größten!

Aber wie es so oft im Leben ist – Andere sind immer besser als man selbst.

Zum Einen hat die Polizei zwei der Volksverhetzer festgestellt, die eigenartigerweise nicht der Antifa zuzurechnen sind, und zum Anderen wurden gleich mehrere der braunen Bübchen identifiziert, wie der abgebildete Screenshot eines AfD-Funktionärs beweist. Auch einer der Haupt-AfD-Fähnchenschwinger wurde ausgemacht, bei dem es sich um den ultrarechten Influencer Max Herzberg https://vm.tiktok.com/ZMRuhtt8q/ handelt. Eben dieser Max Herzberg fällt immer wieder durch seine Nähe zur neonazistischen Szene auf und dürfte selbst im kleinen Sachsen auch einem Jonas Dünzel bekannt sein. Aber was soll es? Die Message ist raus und die JA jubelt frei nach dem Motto von Pipi Langstrumpf (hier ist die nicht namensgleiche Enthüllungsbuchautorin gemeint) „ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Jonas Dünzel wird noch eine grandiose Karriere in der AfD machen, wenn…ja, wenn das dumme Geschwafel niemandem auffällt.