In der Ukraine tobt erstmals seit Jahrzehnten der Krieg in Europa – und die dekandente, links-rot-grün ideologisierte deutsche Gutmenschen-Gesellschaft prallt plötzlich mit voller Wucht auf die neue harte Realität, die von Russland deutlich und brachial gesetzt wird. Wirtschaftlich und gesellschaftlich geschwächt durch die völlig überzogenen Pandemie-Massnahmen der vergangenen zwei Jahre inklusive Spaltung der Gesellschaft in „gute Geimpfte“ und „böse Ungeimpfte“, trifft die deutsche Naiv-Gesellschaft mit einer Politik-Versager-Elite an der Spitze frontal auf eine entschlossene russische Regierung, die sich als eine der beiden großen Atommächte schlichtweg von den USA und der NATO bedrängt und vor allem betrogen fühlt. Und nach scheinbar jahrelanger, akribischer Vorbereitung durch den russischen Präsidenten Putin jetzt zum Befreiungsschlag ausholt. Dabei setzt Putin seine eigene Spielregeln: Schluss mit endlosen, diplomatischen Debatten, zeitaufwendigen Konsultationen und Staatsbesuchen auf internationaler Ebene, die aus russischer Sicht in den letzten Jahrzehnten zum nationalen Nachteil geführt haben – jetzt wird die militärische Option gezogen, um die russische Einflusssphäre zu sichern, zu stabilisieren und auszubauen.
Die „Friedensdividende“ in Europa nach Ende des Zweiten Weltkriegs scheint nunmehr insbesondere für Deutschland vollständig ausgezahlt. Mit der russischen Invasion gegen die Ukraine hat der russische Präsident Putin eine neue Zeit eingeleitet – die Weltordnung scheint völlig neu „ausgehandelt“ werden zu müssen (NWO). Und Russland, das sich seit Jahren durch die USA und die westlichen Staaten respektlos behandelt (in der Krim-Krise verspottete US-Präsident Obama Russland – er nennt das größte Land der Welt eine „Regionalmacht“) und eine permanente NATO-Osterweiterung bedroht fühlt, will dabei ab sofort eine aktive Rolle einnehmen.
Russland hat sich in den vergangenen Jahren generalstabsmässig auf die aktuelle Situation vorbereitet: Im Schatten der internationalen Politik hat sich Putin vor allem mit dem strategisch wohl bedeutendsten Land arrangiert: China. Zahlreiche bilaterale Projekte wurden auf den Weg gebracht, wichtige Vereinbarungen geschlossen. Vor allem beschäftigte sich Russland gemeinsam mit China mit dem Aufbau eines alternativen Zahlungsabwicklungssystems („CIPS“), das bereits seit Ende 2015 am Markt ist und mit dem das russische Zahlungssystem („SPFS“) verbunden ist. Bislang wurden über CIPS – im Unterschied zu SWIFT – nicht nur reine Informationen zu Transaktionen wie etwa im Zahlungsverkehr (im Schwerpunkt zwischen China und Hongkong) ausgetauscht, sondern CIPS ist ein vollumfängliches Clearing- und Settlement-System. Im Februar 2022 wurde mit der Standard Chartered die erste internationale Bank aufgenommen; aktuell sind etwa 50 internationale Transferbanken an CIPS angeschlossen.
Das ursprünglich zur Umgehung von US-Sanktionen von China aufgesetzte CIPS ist für Russland aktuell Gold wert: Das vermeintlich schwerste „Sanktionsschwert“ der EU – der Ausschluss russischer Banken von SWIFT – könnte sich somit als völlig wirkungslos erweisen. Über CIPS kann Russland auch weiterhin internationalen Zahlungsverpflichtungen vollständig nachkommen. Das vermeintlich „harte“ Sanktionspaket der EU könnte sich demnach als Rohrkrepierer und Eigentor für die sanktionierenden Länder entpuppen – denn die aus den Sanktionen entstehenden Nachteile werden vor allem auf europäische und darunter insbesondere deutsche Unternehmen sowie die Länder und deren Volkswirtschaften selbst zurückschlagen.
Zusätzlich interessant wird für das ohnehin sehr Technologie-affine Russland auch der Bereich der Kryptowährungen: Das Land befindet sich bereits heute – ebenso wie China – unter den TOPP 10 der weltweiten Bitcoin-Holder. Bereits in den vergangenen Jahren sollen beide Länder – vor allem hinsichtlich von Technologie- und Waffenlieferungen – zahlreiche Transaktionen direkt über ihre Bitcoin-Wallets abgewickelt haben. Dieser Trend könnte sich weiter deutlich verstärken, was zu einem deutlichen Aufschwung bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen führen könnte. Bereits heute ist der Bitcoin-Kurs entgegen den schwachen Notierungen an den Weltbörsen auf über USD 40.000 in der Krise spürbar angesprungen.
Auch volkswirtschaftlich befindet sich Putin in einer bemerkenswert positiven Lage: Trotz „Corona-Pandemie“ wird der russische Aussenhandel für das Gesamtjahr 2022 vor Beginn des Ukraine-Konflikts auf insgesamt USD 787 Mrd. geschätzt – ein Wachstum von 5,6% gegenüber dem Vorjahr (in den ersten 9 Monaten in 2021: USD 557,3 Mrd.). Von den aktuell weltweit explodierenden Öl- und Gaspreisen profitiert das Land in besonderem Masse. Bereits in den letzten Jahren wurden zudem deutliche Handels- und Haushaltsüberschüsse erzielt, ein „Nationaler Wohlfahrtsfonds“ mit derzeit ca. USD 185 Mrd. wurde zusätzlich aufgebaut und die Währungsreserven Russlands sollen aktuell ca. USD 740 Mrd. (davon ca. USD 140 Mrd. Goldreserven) betragen. Russland ist demnach sehr gut auf eine internationale Isolation vorbereitet.
Im Gegensatz zur wirtschaftlich schwächelnden EU und vor allem dem wirtschaftlich stark angeschlagenen links-rot-grün ideologisierten Gutmenschen-Deutschland hat sich Russland sorgfältig auf das NWO-Szenario vorbereitet. Und aus den bereits dargestellten Gründen ist es mehr als fraglich, ob die bislang verhängten „Sanktionen“ gegen das Land über eine reine „Symbolpolitik“ hinausgehen werden. Deutschland ist hinter China mit einem Volumen von ca. EUR 28,0 Mrd. derzeit zweitwichtigstes russisches Lieferland (Investitionsgüter; prozentuale Anteile siehe Tabelle unten), die deutschen Importe aus Russland betrugen 2021 ca. EUR 34,0 Mrd. (detailliertes Länderprofil siehe PDF-Dokument). Die wichtigsten Importgüter sind neben Öl und Gas vor allem metallurgische und petrochemische Erzeugnisse. Zudem ist Deutschland einer der wichtigsten Auslandsinvestoren in Russland (deutsche Direktinvestitionen in den ersten 9 Monaten 2021: ca. EUR 1,5 Mrd.; ausländische Direktinvestitionen insgesamt: ca. EUR 9,0 Mrd.).
Russland ist offenbar auch wirtschaftlich stabil für den Konflikt mit der Ukraine und gegenüber den Sanktionen der EU und den USA aufgestellt. Für eine weitere positive Entwicklung der russischen Erdöl-Exporte könnte zudem die aktuell noch von der OPEC bis Ende 2022 beschlossene Fördermengenbegrenzung beitragen. Bei einem Ölpreis ab USD 44,20 pro Barrel (derzeitiger Preis an den Börsen: ca. USD 98,00) fließen die erzielten Überschüsse in die russischen Staatsrücklagen. Es kann daher erwartet werden, dass Russland versuchen wird, die Fördermengen nachhaltig zu steigern. Somit könnten die immer noch bestehenden negativen Faktoren – neben der starken Abhängigkeit der russischen Wirtschaft vom Öl- und Gasgeschäft vor allem Rückschritte bei Privatisierungen, ineffiziente Nutzung des vorhandenen Humankapitals, ausufernde Korruption und schleppende Investitionsfreudigkeit – mittelfristig überwunden werden. Gefahr droht Russland allenfalls mittelfristig von der Währungs- und Inflationsfront. In der vergangenen Woche ist der Rubel gegenüber Euro und US-Dollar stark abgewertet worden (siehe Grafik), der Währungsverfall könnte bei Anhalten der Kriegssituation weiter voran schreiten. Heute musste die russische Zentralbank den Leitzins von 9,5% auf 20% bereits drastisch anheben. Und in der Folge könnte für Putin innenpolitischer Druck aufgrund steigender Inflation entstehen.
Und wie reagiert das naive, ideologisierte links-rot-grüne Gutmenschen-Deutschland auf die aufkommenden Gefahren für unser Land und insbesondere unsere Volkswirtschaft? Bislang haben Wohlstand und Dekadenz den Blick auf die harten Realitäten vernebelt – die vermeintliche „Politiker-Elite“ hat das Volk in den vergangenen Jahren mit „Corona-Angst“, Gender-Diskussionen und Political Correctness beschäftigt, bespasst und gespalten. Der Frieden erschien den meisten Bürgern selbstverständlich, Landesverteidigung wurde als überflüssige (Haushalts-)Belastung gesehen, die Bundeswehr wurde gezielt kaputt gespart, Soldaten als „potentielle Mörder“ diffamiert, das Nationalgefühl und die Identität der Deutschen durch ein „buntes“ Gesellschaftsmodell systematisch ausgehöhlt, das Volk durch Massenmigration von illegalen Sozialleistungsforderern geschwächt. Die drohende Gefahr sorgt allerdings jetzt dafür, dass einige Tabus über Bord geworfen werden: Deutschland stimmt plötzlich Waffenlieferungen in das Kriegsgebiet der Ukraine zu, will ein „Sondervermögen“ von EUR 100 Mrd. für die marode und nicht voll einsatzfähige Bundeswehr bereitstellen und die jährlichen Haushaltsausgaben für Verteidigung sogar auf über 2% erhöhen – dies alles wurde in einer „Sondersitzung“ des Bundestages am vergangenen Sonntag beschlossen.
Diese Massnahmen sind allerdings mehr der akuten Panik als einer tiefen und nachhaltigen Bewusstseinsänderung geschuldet – sobald die unmittelbare Bedrohung durch Putin wegfallen sollte, droht ein Rückfall in die alten dekadenten links-rot-grünen Zustände. Vielleicht erwacht aber auch das durch „Impflicht“ und „Freiheitseinschränkungen“ ermüdete Volk endlich und sorgt dafür, dass man sich auf Sicht von den „Politik-Versagern“ der Vergangenheit verabschiedet? Höchste Zeit wäre es jedenfalls.
2019 | 2020 | D (2020) | |
BIP (nominal, in Mrd. EUR) | 1.508 | 1.293 | 3.368 |
BIP pro Kopf (in EUR) | 10.350 | 8.846 | 40.494 |
Bevölkerung (in Mio.) | 146,8 | 143,8 | 83,2 |
Importe (in Mrd. USD) | 254,1 | 231,7 | 1.240,6 |
Exporte (in Mrd. USD) | 418,8 | 337,1 | 1.545,4 |
Handelsbilanzsaldo (in Mrd. USD) | +164,7 | +105,4 | +304,8 |
Wechselkurs Rubel/Euro (Jahresdurchschnittskurs der EZB) | 72,46 | 82,72 | -,- |
Inflationsrate (in %) | 8,39 (12.2021) | 8,73 (01.2022) | 4,9 (01.2022) |
Staatsverschuldung (prozentueller Anteil am BIP) | 13,62 | 13,79 | 69,4 |
Staatsquote (Ausgaben des Staates in Relation zum BIP) | 39,41 | 36,98 | 51,61 |
Investitionsgüterbereich | Prozentualer Anteil |
Maschinen | 17,3% |
Nahrungsmittel | 10,1% |
KFZ/KFZ-Teile | 8,4% |
Elektrotechnik | 5,3% |



