Nicht nur in Europa hat mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine eine neue Zeitrechnung begonnen. Die für lange Zeit funktionierende europäische „Friedensordnung“ nach dem Zweiten Weltkrieg hat nach dem Untergang des Ostblocks, dem Zerfall des Sowjetreiches in verschiedene unabhängige Teilrepubliken bzw. eigenständige Staaten und der global von den USA betriebenen, immer stärkeren Ausgrenzung Russlands von der Weltpolitik scheinbar ein abruptes Ende gefunden. Die „Friedensdividende“ nach dem Zweiten Weltkrieg scheint vollständig ausgezahlt. Nach einer immer weiter voranschreitenden „Globalisierung“ der Welt („One World“-Ideologie), einer deutlichen „Ostintegration“ der NATO und der Aufnahme von osteuropäischen Ländern (z.B. Baltikum) in die vermeintlich westliche „Demokratiegemeinschaft“ EU fühlt sich Russland zunehmend in seiner „Einflusssphäre“ bedroht. Schlimmer noch: In die Ecke gedrängt.
Die einstmals stolze „Siegermacht“ über Nazi-Deutschland degenerierte in den vergangenen Jahrzehnten mit seinem natürlichen Reichtum an reichhaltigen Bodenschätze aller Art zum reinen, weltpolitisch unbedeutenden „globalen Rohstoff-Lieferanten“ – und agiert nunmehr nach der Annektierung der Krim vor acht Jahren und ermutigt durch die Afghanistan-Blamage der USA und seiner Verbündeten in der Ukraine erneut mit militärischen Mitteln. Das von Ex-US-Präsident Obama während der „Krim-Krise“ 2014 despektierlich als „Regionalmacht“ verspottete Russland (https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-krise-obama-verspottet-russland-als-regionalmacht-a-960715.html) reagiert damit auf jahrelange weltpolitische Schmähungen und Ausgrenzungen. Und Russland hat sich strategisch offenbar sehr gut vorbereitet.
Weltpolitisch wesentlich einschneidender als der aktuelle Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen lokalen geopolitischen Konflikte sind allerdings die aktuellen Entwicklungen an den internationalen Geld-, Devisen- und Finanzmärkten. Dort scheint sich eine relevante strategische Veränderung zu vollziehen, die über einzelne Militärkonflikte wie den in der Ukraine hinaus enormen Sprengstoff für die Weltwirtschaft insgesamt besitzt und die eine „Neue Weltordnung“ (NWO) an den Finanz- und Kapitalmärkten herbeiführen könnte – allerdings ganz anders, als es von den westlichen „Globalisten“ unter Führung der USA und vermeintlichen „westlichen Eliten“ geplant und vorgesehen war und ist.
Denn die einstige „Führungsmacht USA“ ist wirtschaftlich schon längst von China auf dem Spitzenplatz der Wirtschaftsgiganten abgelöst worden und bezieht ihre noch immer andauernde weltwirtschaftliche Vormachtstellung – neben einem ansehnlichen konventionellen und nuklearen Waffenarsenal – ausschließlich noch aus dem Tatbestand, dass der US-Dollar seit Ende des Zweiten Weltkrieges noch „internationale Leitwährung“ der meisten Staaten weltweit ist – insbesondere die Abwicklung von Energie- und Rohstoffleistungen (Öl, Gas, Kohle) werden international nahezu ausschliesslich in US-Dollar fakturiert („Petro-Dollar“). Bislang jedenfalls. Erste Auflösungserscheinungen dieses „Devisen-Monopols“ der USA gibt es allerdings bereits (https://abakusdotnews.wordpress.com/2022/03/18/us-dollar-als-welt-leitwahrung-vor-dem-aus/) – Saudi-Arabien als einer der größten Erdöl-Exporteure denkt bereits öffentlich darüber nach, Erdöl auch gegen Zahlung mit der chinesischer Währung Yuan zuzulassen (https://finanzmarktwelt.de/saudi-arabien-denkt-ueber-yuan-statt-us-dollar-fuer-oel-verkaeufe-nach-china-nach-228761/).
Die nunmehr drohende Ablösung des bisherigen Welt-Finanzsystems geht weit zurück: Am 10.10.2000 gründete Russland zunächst – gemeinsam mit Belarus, Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan – die „Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft“ (EAWG) mit Sitz im schweizerischen Genf. Völlig unbemerkt bzw. eher belächelt von der westlichen „Wertegemeinschaft“ entstand damit ein Äquivalent zur „Europäischen Union“ (EU), das eine Basis für die Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen von Russland und seinen Satelliten nach Asien und insbesondere zu China bildet. Per 01.01.2015 wurde die „Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft“ von der „Eurasischen Wirtschaftsunion“ (EAWU) abgelöst, der sich zusätzlich Armenien anschloss. Die Mitgliedsstaaten wollten – neben dem Abbau von Zöllen – vor allem die gemeinsame Wirtschaftspolitik koordinieren, um so den gegenseitigen Austausch von Waren, Kapital, Dienstleistungen und Arbeit zu erleichtern. Als mögliche künftige Beitrittskandidaten gelten neben Usbekistan oder der Mongolei insbesondere auch die Türkei – was eine besondere Brisanz besitzt (NATO-Mitglied) und die aktuelle Rolle der Türken bei den Verhandlungen im Ukraine-Konflikt zwischen Russland und der Ukraine erklärt.
Die „Eurasische Wirtschaftsunion“ schloss in den vergangenen Jahren zahlreiche „Freihandelsabkommen“ – z.B. mit Serbien oder Vietnam – ab, weitere Vereinbarungen befinden sich in Vorbereitung (z.B.: China, Indien, Iran, Tunesien). Bereits im Januar 2015 schlug der russische Botschafter Wladimir Tschischow der EU vor, anstelle mit Nordamerika (TTIP) mit der „Eurasischen Wirtschaftsunion“ eine gemeinsame Freihandelszone zu bilden. Die EU lehnte dies kategorisch ab. Demzufolge vertiefte der russische Präsident Wladimir Putin die Beziehungen zu China: Was in den 1990er-Jahren als „strategische Partnerschaft“ begann, ist längst eine verbriefte Freundschaft. Den seit 2001 bestehenden Vertrag „über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Kooperation“ verlängerten China und Russland im vergangenen Jahr 2021 um weitere fünf Jahre. Vereinbart sind darin unter anderem der Verzicht auf wechselseitige Gebietsansprüche und eine gegenseitige Konsultation bei Konflikten, der gemeinsame Kampf gegen Terrorismus, Separatismus und religiösen Fanatismus und ein weiterer Ausbau der Beziehungen in nahezu allen Bereichen. Die gemeinsame Mitgliedschaft in der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), deren Arbeitssprachen Chinesisch und Russisch sind, ist ein weiteres wichtiges Instrument der gemeinsamen Zusammenarbeit: Hier wollen sich China, Russland, Indien, Pakistan sowie vier von fünf Republiken Zentralasiens zu Stabilitätsfragen in der Region abstimmen, in der 40 Prozent der Weltbevölkerung leben.
In den demokratischen USA sehen China und Russland einen gemeinsamen Gegner, wie sie in jüngsten Jahren immer unumwundener zeigen: Während Russland wieder von der Regional- zur Globalmacht aufsteigen will und von der NATO „Sicherheitsgarantien“ einfordert, strebt China nicht nur wirtschaftlich, sondern auf ganzer Linie an, die USA als Hegemon nachhaltig abzulösen (bereits 2016 wurde in einem „Arbeitspapier Sicherheitspolitik“ darauf hingewiesen; s.u.). Mit dem rasanten Aufschwung Chinas zur Wirtschaftsnation nach seiner Öffnung in den 1980er- und 1990er-Jahren konnte Russland nicht mithalten – und während Sanktionen und Gegensanktionen nach der Krim-Annexion Russland lange in die Stagnation zurückwarfen, ging China aus der Corona-Krise noch mit einem Rekord-Exportüberschuss hervor. Mit 15 Billionen US-Dollar ist das chinesische Bruttoinlandsprodukt heute zehn Mal so groß wie das russische.
Gegenüber Deutschland gestalten sich aktuell die russischen Exporte wie folgt:
Exportgut | Exportvolumen in USD Mrd. | Exportvolumen nach Deutschland (in USD Mio.) |
Erdöl | 125,6 | 11.102,7 |
Erdgas | 72,1 | 8.367,2 |
Edelsteine und -metalle | 30,4 | 4.502,3 |
Roheisen und Stahl | 16,0 | 854,2 |
Kohle | 12,4 | 684,8 |
Getreide | 11,0 | 432,1 |
Maschinen und Anlagen | 9,3 | 371,4 |
Holz | 8,2 | 330,0 |
Düngemittel | 7,0 | 409,6 |
Kupfer und Kupferartikel | 5,65 | 390,0 |
Die deutschen Importe aus Russland (2021) betrugen insgesamt EUR 33,1 Mrd., die Exporte (2021) im Gegenzug gerade EUR 26,6 Mrd. – im Schwerpunkt ist Russland tatsächlich ausschliesslich Energie- und Rohstofflieferant, während Russland im Gegenzug von Maschinen- sowie Konsum- und Technologie-Gütern profitiert.
Die von den USA und der EU betriebene Ausgrenzungspolitik hat Russland in den vergangenen Jahren immer stärker in die chinesische Einflusssphäre getrieben. Und über die rein wirtschafts- und handelspolitischen Verbindungen hinaus, erfolgt nunmehr offenbar ein „Generalangriff“ der machtpolitischen Allianz Russland-China auf die westliche Einflusssphäre USA-EU. Die in den vergangenen Jahren realisierten chinesischen Technologie-Projekte – insbesondere im Bereich der Zahlungssysteme sowie im Devisen- und Wertpapier-Settlement („CIPS“ – Cross-Border Inter-Bank Payments System) – bieten Russland nunmehr die Basis, sich mit Hilfe Chinas unabhängig vom westlichen SWIFT-System zu machen und eigenständig an den Devisen-, Finanz- und Kapitalmärkten zu agieren. Wichtiger noch: Neben der reinen Abkoppelung entsteht ein ernstzunehmendes Konkurrenzsystem, das nicht nur die von den westlichen Ländern gegenüber Russland erlassenen „Sanktionen“ umgeht, sondern sich gleichzeitig aufmacht, zum beherrschenden weltweiten Finanzsystem zu werden (https://www.boersen-zeitung.de/banken-finanzen/abkopplung-russlands-von-swift-vorteil-china-6891e294-9614-11ec-bc8c-14469fb372ce). Einzelheiten können in u.g. PDF-Dokument nachgelesen werden.
Was folgt aus der aktuellen Situation im Kontext des Ukraine-Konflikts bzw. dem drohenden Russland-China-Szenario hinsichtlich der weltweiten Finanzmärkte aus unserer Sicht?
1.) Die von den USA bzw. der EU gegen Russland verhängten Sanktionen werden mittelfristig weitestgehend wirkungslos bleiben – abgesehen von der weltweiten Isolation als „Paria-Staat“. Doch auch hier zeigen sich bereits konkrete Auswege (Russland verkauft künftig z.B. verstärkt Erdöl an Indien, wenn auch mit 20% Preisabschlag zum aktuellen Marktpreis). Ein Grossteil der Devisenbestände sowie der gesamte Goldbestand Russlands werden im Inland gehalten und sind vor externen Zugriffen bzw. den Sanktionen sicher. Die Goldbestände plant Russland weiter aufzustocken und hat einen öffentlichen Festpreis bis Ende Juni 2021 von 5.000 Rubel pro Gramm – d.h. derzeit ca. USD 1.800,00 pro Feinunze – kommuniziert (https://www.gold.de/artikel/warum-russische-zentralbank-gold-zum-festpreis-ankauft/) – Ziel ist es, den Goldpreis künstlich unter Druck zu setzen (aktuelle Notiz: ca. USD 1.925,00). Zudem wird Russland alle internationale Finanztransaktionen mit seinen Handelspartnern künftig überwiegend bzw. ausschliesslich über das chinesische CIPS sowie z.B. über kasachische oder kirgisische Geschäftsbanken abwickeln. Und auch für die russischen Oligarchen sowie andere vermögende Privatpersonen und Unternehmer steht mit dem chinesischen „Unionpay“ bereits ein funktionierender und weltweit einsetzbarer Kreditkarten-Ersatz für AMEX, Visa, Mastercard und Co. bereit.
2.) Russlands Leistungsbilanz-Überschuss beträgt aktuell ca. USD 120 Mrd. (2021) und damit immerhin etwa 4,0% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) – China erreicht einen Überschuss von USD 119,4 Mrd. (ca. 2,4% des BIP). Die EU weist aktuell einen Leistungsbilanz-Überschuss von nur EUR 72,1 Mrd. auf (etwa 2,2% des BIP), die USA hingegen ein Rekord-Leistungsbilanzdefizit i.H.v. USD 822 Mrd. aus (ca. 3,6% des BIP). Jeden Tag baut Russland ebenso wie China seinen Überschuss sukzessive aus, während sich das US-Defizit weiterhin dramatisch erhöht. Die Rezession in der EU führt künftig zu einem Abbau der noch vorhandenen Überschüsse. Die US-Wirtschaft sowie viele EU-Staaten (Griechenland, Spanien, Italien) werden seit Jahren lediglich noch durch die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken bzw. die „Druckerpresse“ der EZB (Ankauf der jeweiligen Staatsanleihen) am wirtschaftlichen Leben gehalten. Inflation und die bereits angekündigten Zinserhöhungen der FED werden auf die EU (EZB) den Druck von Zinsanhebungen verstärken und die europäischen Südländer aufgrund fehlender Wettbewerbsfähigkeit langsam in Richtung Staatsbankrott führen. Und Deutschland, das der Vergemeinschaftung der EU-Schulden zugestimmt hat, ist in vollem Umfang haftbar. Zudem wird der Euro gegenüber dem US-Dollar aufgrund der Ausweitung der Zinsdifferenz und der damit verbundenen Kapitalflucht deutlich abwerten (ggf. bis zu einer 1:1-Parität?) – eine damit verbundene Verteuerung der Importe inklusive. Diese „importierte Inflation“ verstärkt die bereits vorhandene Preissteigerung im Euro-Inland zusätzlich.
3.) Bei der Staatsverschuldung liegen die USA mittlerweile bei 127,11% des BIP, Deutschland bei 69,06%. China dagegen weist eine Schuldenquote von 66,33% des BIP, Russland sogar nur von 19,28% auf. Russland und China weisen demnach nach den Belastungen der „Corona-Pandemie“ eine deutlich solidere wirtschaftliche Basis im Vergleich zu Deutschland oder den USA auf. Beide Länder sind demnach für den bereits laufenden „Wirtschaftskrieg“ ökonomisch wesentlich besser aufgestellt als die USA und die EU. Letztere ist insbesondere durch die Energie-Abhängigkeiten zu Russland noch auf absehbare Zeit besonders verwundbar.
4.) Die von den westlichen Staaten beabsichtigte Schwächung der russischen Währung und einer damit verbundenen steigenden Inflation im russischen Inland wird ebenfalls nicht aufgehen. Alle künftigen Energielieferungen Russlands an die westlichen Staaten werden künftig von der Gazprombank unverzüglich in Rubel getauscht, die steigende Nachfrage (täglich bis zu USD 1 Mrd.) nach der russischen Währung am Devisenmarkt wird den Rubel dadurch nachhaltig stützen und stabilisieren. Auf eine langfristige Stabilität des US-Dollars sowie des Euros würden wir dagegen nicht wetten.
5.) Die USA und das durch die „Corona-Pandemie“ angeschlagene Deutschland werden einen hohen wirtschaftlichen Preis für die Konfrontation mit Russland bezahlen. Der US-Dollar ist als „Welt-Leitwährung“ akut gefährdet, da insbesondere der chinesische Yuan in Zukunft verstärkt als „Petro-Währung“ – etwa von Saudi-Arabien und natürlich von Russland – akzeptiert werden wird. Somit wird es für die USA künftig immer schwieriger, ihre immense Staatsverschuldung weiterhin über die „Druckerpresse“ der FED (revolvierende Ausgabe von US-Staatsanleihen und Ankauf durch die FED) zu finanzieren – zumal China und Russland als relevante Käufer dieser Titel künftig am Kapitalmarkt ausfallen werden. Galoppierende Inflation und Zinssteigerungen drohen zudem die internationalen Anleihe- und Kapitalmärkte nachhaltig zu belasten. Auch in Deutschland ist die Inflation bereits seit 2021 in vollem Lauf, angeheizt über steigende Energie- und Lebensmittelpreise sowie bei unfertigen Erzeugnissen bzw. Vorprodukten frisst sich die Preissteigerung mittlerweile in alle Wirtschaftssektoren. Ab Mitte des Jahres 2022 droht eine weitere Erhitzung der Preissteigerungen durch absehbar steigende Lohnforderungen der Gewerkschaften („Lohn-Preis-Spirale“), die dann zur weiteren Verteuerung der Produktionskosten beitragen und wiederum in der Folge von den Unternehmen auf die (Verbraucher)preise umgelegt werden (müssen).
6.) Das Zögern der EZB im Gegensatz zur US-FED, die dringend notwendigen Zinssteigerungen bei den Leitzinsen zu realisieren, werden in Verbindung mit der galoppierenden Inflation aus unserer Sicht zu dramatischen Wohlfahrtsverlusten innerhalb der EU und vor allem auch in Deutschland führen. Sollte dieser Negativ-Trend auch in 2023 weiter anhalten und die staatlichen Unterstützungen („Kurzarbeitergeld“, „Corona-Hilfen“ etc.), die sicherlich noch bis Ende 2022 verlängert werden, auslaufen, droht in Deutschland eine Insolvenzwelle bei den (mittelständigen) Unternehmen, Massenarbeitslosigkeit und als Folge eine breite Verarmung der Gering- und Normalverdiener. Gesellschaftliche Instabilitäten und soziale Unruhen könnten aufgrund verstärkter gesellschaftlicher und sozialer Verteilungskämpfe – neben Arbeitsplätzen auch um bezahlbaren Wohnraum – die Folge sein.
7.) Deutschland konnte in den vergangenen Jahrzehnten vom historisch erarbeiteten Wohlstand der Nachkriegsgenerationen, dem ehemals vorhandenen Unternehmer- und Erfindergeist (verbunden mit entsprechenden Produktinnovationen und Qualitätserzeugnissen) und dem in der Gesellschaft allgemein als erstrebenswert empfundenen „Leistungsprizip“ der Erwerbstätigen als Volkswirtschaft massgeblich profitieren. Das dadurch mögliche soziale und gesellschaftliche „Aufstiegsversprechen für Jedermann“ kann heutzutage und auch auf absehbare Zeit nicht mehr eingelöst werden. Eine gescheiterte und ideologisch durchsetzte Bildungspolitik, das Herunterwirtschaften der Automobilindustrie als langjährigen Wohlstandsgaranten sowie des Mittelstands als bisheriges Rückgrat und größten Arbeitgeber der Wirtschaft, eine planlose „Energiewende“ ins Nichts, eine realitätsfremde und unfähige politische „Elite“, die sich verstärkt in einer „bunten“ (d.h. identitäts- und konturlosen) Gesellschaft um volkswirtschaftlich unproduktive „Orchideenthemen“ wie „Political Correctness“, „Gendern“ oder „Minderheitenschutz“ kümmert sowie der insbesondere durch illegale Massenmigration in Schieflage geratene „Sozialstaat“ könnten in der laufenden Rezession in einem gefährlichen Abwärtsstrudel münden.
Die vorgenannten, nur exemplarisch ausgeführten wirtschaftlichen Aspekte verheissen keine guten Zukunftsaussichten für Deutschland, die EU und auch nicht für die USA. Der aktuelle „Ukraine-Konflikt“ stellt aus unserer Sicht lediglich eine Art „Stellvertreter-Krieg“ dar – tatsächlich konkurrieren im Hintergrund die von den USA geprägten westlichen mit den von Russland und China geprägten eurasischen Wirtschaftsräumen um die künftige weltweite Dominanz der Gesellschafts-, Finanz- und Wirtschaftssysteme. Eine „Neue Weltordnung“ (NWO) scheint sich abzuzeichnen – allerdings anders als von den westlichen „Eliten“ geplant. Für die selbsternannte „freie, westliche Welt“ stehen die Chancen derzeit alles andere als gut.
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