Wie sehr hatte der „aufrechte“ AfD-Bundestagsabgeordnete Roger Beckamp (früher: Köln, jetzt: Rhein-Sieg-Kreis, RSK – dort sogar jetzt „Kreissprecher“) doch öffentlich die altbekannte „Opferrolle“ bespielt: Er wolle angeblich eifrig ganz wichtige politische Arbeit leisten – was bei ihm Parteifreunden zufolge soviel heisst wie maximale Steuergeldverschwendung für möglichst wenig Arbeit – und ein prominentes „Wahlkreisbüro“ eröffnen. Doch keiner möchte an ihn vermieten. Das ist geradezu tragisch. Alle potentiellen Objekte wurden dem angeblichen „Patrioten“, gescheiterten „Buzzfeed“-Redakteur und Laiendarsteller in zahlreichen C-Videos strikt verwehrt – und das trotz massiven aktuellen Leerständen bei gewerblichen Immobilien, nachdem viele Unternehmen des Mittelstands ihre Geschäfte aufgrund ihrer Einbussen in der sog. „Corona-Pandemie“ schliessen mussten. Besser kein Mieter als Beckamp bzw. die AfD-NRW als Mieter?
Besonders traurig war für Beckamp nach eigenem Bekunden vor geraumer Zeit die Vermieter-Absage bei einer ehemaligen Kneipe – der Eigentümer hatte wohl Angst aufgrund des politischen Hintergrunds des potentiellen Mieters um den langfristigen Erhalt der Substanz seiner Immobilie. Schade, wären doch die für die vermeintliche „politische Arbeit“ des Ex-Kölners wichtigen Einrichtungsgegenstände wie Küche, Theke oder Zapfanlage ggf. schon beim Einzug verfügbar gewesen. Vielleicht war ja sogar vom Vorgänger noch leckerer Gerstensaft im Keller? Und die ehemalige Stammkundschaft der Kneipe hätte sich ideal als immer gerne bei Beckamp willkommenes „Stimmvieh“ („30 Euro-Mitgliedschaft“) geeignet!
Aber ein ausgewiesen filigraner Voll-Jurist, der gerade in Parteiausschluss-Angelegenheiten alle rechtlichen Raffinessen zu beherrschen scheint und sich selbst auf oberstem Niveau in der bundesdeutschen Anwaltschaft sieht (gut, seine „Kanzlei“ war früher aufgrund seines „Leistungsvermögens“ im eigenen Wohnzimmer, aber jetzt besitzt er angeblich sogar ein eigenes Büro in Topp-Lage bei der „renommierten“ Anwaltskanzlei Höcker in Köln, der er regelmäßig und natürlich völlig uneigennützig zahlreiche gut dotierte AfD-„Mandate“ zuschanzt), gibt so leicht nicht auf.
Als treibendes Mitglied der „Beutegemeinschaft“ der AfD-NRW sowie relevanter Teil der „Kölner Anwaltsmischpoke“ (gemeinsam mit den beiden apolitischen Kölner AfD-MdBs Fabian Jacobi und Jochen Haug) ist Beckamp hochgrad kreativ, wenn es gilt, das Geld hart arbeitender Steuerzahler „sinnvoll“ zu verschwenden. Nach dem Motto „man muss nur maximal-flexibel sein und sein Anspruchsniveau bis ins Bodenlose senken, dann läuft schon irgend etwas“ ist der gute Roger nun auch in Sachen „Immobilie“ (angeblich sein „Spezialgebiet“) doch noch fündig geworden. In prominenter, zentraler Lage der Kreisstadt Siegburg (Rhein-Sieg-Kreis, RSK) gelang es ihm, ein ehemaliges einschlägiges Etablissement aus dem Rotlicht-Milieu – genauer gesagt ein über die Stadtgrenzen hinaus bestens bekanntes Porno-Kino – als neue Location für sein „Wahlkreisbüro“ zu akquirieren. Na, das passt doch optimal. Herzlichen Glückwunsch! Und vor allem so „bürgerlich“.
Bei Insidern der AfD-NRW springt hierbei sofort das Kopfkino an: Man denkt unwillkürlich an die ein oder andere „Parteifreundin“, die sich den Kollegen zu günstigen Gelegenheiten und zum eigenen Vorteil bereitwillig und freizügig anbietet, man denkt zudem an diverse, in der Partei praktizierten „privaten Fetische“ von Mandatsträgern, die insbesondere in Köln als „völlig normal“ empfunden und sogar im Landtag möglicherweise eifrig gepflegt werden sollen oder man assoziiert das fröhliche Spiel mit jungen Knaben, das den ein oder anderen Mandatsträger regelmäßig sinnlich erfreuen soll. Also alles ganz „bürgerlich“. Deutschland. Aber normal. Oder etwa doch nicht? Asozial vielleicht? Oder abnormal? Wahrscheinlich einfach nur „bunt“.
Am 30.04.2022 – also am vergangenen Samstag – war es dann endlich soweit: „Roger schenkt ein!“ – unter diesem Motto kam eine Handvoll Unentwegter bzw. am Steuergeld-finanzierten Alkohol-Angebot Interessierter in die Siegburger Kaiserstrasse, um in der Zeit von 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr eine möglichst effektive Eigenbetankung durchzuführen. Penibel hatte der gute Roger ausgewählte Parteifreunde über die Einweihungsparty informiert – und bestand auf namentlicher Anmeldung per Email, bevor er die Adresse bekannt gab. Eigentlich völlig überflüssig, weiss man doch in Siegburg und Umgebung ganz genau, wo das verruchte und etwas schäbige Porno-Kino in der Kaiserstrasse liegt.
Im Gegensatz zum damaligen Schmuddel-Kino, in das sich meist dezent verhüllte Figuren mit Brille und Schal sowie diverser seltsamer Utensilien und reichlich Zewa-Papier still hineinschlichen, musste die Polizei am Samstag vorsorglich zur Objektsicherung anrücken – es hatten sich doch tatsächlich einige Protestierende eingefunden, die sich – passend zum Anlass, der Partei und der Location – in einem lustigen „Kackhaufen-Kostüm“ präsentierten und sachdienliches Info-Material verteilten.
Der Gastgeber – gewohnt leger und in hochwertiges Schuhwerk gekleidet – empfing seine wenigen ausgewählten Gäste mit besonderer Fröhlichkeit. Kein Wunder, hatte er doch unmittelbar vor der Eröffnung des „Wahlkreisbüros“ einen wahren Coup gelandet: Abweichend von der ausgegebenen AfD-Fraktionslinie stimmte Beckamp im Bundestag mit „JA“ zur Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland an die Ukraine und schloss sich damit den Kriegstreibern der Altparteien an. Und stellte sich mutig und entschlossen gegen die AfD-Bundestagsfraktion mit Weidel und Chrupalla. Der Roger ist eben ein Freigeist! Und so tapfer – im Unterschied zu den politischen Feiglingen Jacobi und Haug, die sich bei dieser wichtigen Frage um Krieg der Frieden lediglich nur enthalten wollten. Wir schlagen vor, dass sich der kampflustige Abgeordnete Beckamp unverzüglich in voller Kampfausrüstung, mit Marschgepäck und angemessen bewaffnet bzw. voll aufmunitioniert direkt in die Ukraine begibt (hat er überhaupt jemals dem Vaterland gedient?), um dort seine feuchten Kriegsphantasien live auszuleben!
Den wenigen Getreuen, die Beckamp bei seiner „Frei-Fressen-Frei-Saufen-Party“ in Siegburg um sich geschart hatte, war das Abstimmungsverhalten des Abweichlers und Altparteien-Unterstützers egal – Hauptsache, die gierigen Lippen konnten kostenlos mit feinstem (trockenen) Traubensaft und edelstem, frisch gezapften Kölsch benetzt werden, während einige Meter weiter eine alte Frau verzweifelt auf der Suche nach Pfandflaschen war, um wenige Euros für Lebensmittel zu sammeln. Selbst schuld! Auch sie hätte in die Politik gehen können, anstatt zu arbeiten und Kinder zu erziehen! Aber gerade für diese armen Menschen will der „aufrechte“ Beckamp doch angeblich die Welt verändern oder zumindest Deutschland retten – irgendwann jedenfalls. Vielleicht. Oder doch besser nicht?
Beckamp selbst feiert seine gelungene Etablissement-Eröffnung jedenfalls stolz in aller Öffentlichkeit und gibt vor, dass „zahlreiche Bürger“ sich angeblich über seine politische Agenda und die Partei vor Ort informiert hätten. Hat er denn nicht gemerkt, dass die wenigen Besucher, die nicht der AfD zuzurechnen waren, ganz verschämt nach den diskreten Film-Kabinen und dem breit gefächerten Hygiene-Angebot gesucht haben? Die Interessenten hatten wohl die Hoffnung, dass das Porno-Kino – ggf. unter neuem Betreiber – nach langer Abstinenz und Corona-Lockdown endlich wieder geöffnet hat – und mussten entsetzt das neue „Angebot“ zur Kenntnis nehmen, das ihnen gar nicht zu passen schien.
Der frisch gebackene „Porno-Kino-König von Siegburg“ und „Kriegstreiber“, Roger Beckamp, hat der AfD-NRW in den letzten Tagen des Wahlkampfs nochmals starken Rückenwind und wichtige Impulse gegeben – jetzt sollte es wirklich für vernünftige und anständige Wähler endgültig unmöglich geworden sein, diese Truppe bei der bevorstehenden Landtagswahl am 15.05.2022 zu wählen. Die AfD-NRW unter 5% – auch Dank der charakterlich vorbildlichen Politik-Darsteller und politischen „Leistungsträger“ wie Roger Beckamp!
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