Manche westlichen Landesverbände der AfD mutieren immer mehr zu einer lustigen, politisch nicht mehr ernst zu nehmenden Karnevalstruppe – der „Versager-Landesverband“ NRW hat es unter Ex-Oberst Rüdiger Lucassen auf beeindruckende Art und Weise mit tatkräftiger Unterstützung seines Adlatus´ Matthias – „der demokratische Freisler“ – Helferich, der „Kölner Mischpoke“ mit Beckamp, Haug und Jacobi sowie anderer faschistischer bzw. rechtsradikaler Neo-Nazis der sog. „Jungen Alternative“ (JA-NRW) vorgemacht (sein Nachfolger Martin Vincentz führt den Komödien-Kurs in den Niedergang tapfer und unbeirrt weiter fort), Schleswig-Holstein zog dann mit seinen apolitischen und blassen vermeintlich „Bürgerlichen“ unter Nobis, Schnurrbusch, Schaffer & Co. munter nach. Während sich die rechtsextremistische Pöbel- und Proleten-Truppe aus NRW nur aufgrund einer niedrigen Wahlbeteiligung auf Rekordniveau noch mit viel Glück knapp in den Landtag in Düsseldorf retten konnten, flogen die ebenfalls ausgesprochen Erfolg- und Leistungslosen aus dem Norden in hohem Bogen verdient aus dem Kieler Landtag.
Jetzt muss natürlich der ebenfalls durch die angeblich „Bürgerlichen“ zerlegte Landesverband Niedersachsen dringend nachlegen – und gibt richtig Gas! Auch in Niedersachsen ist man wild entschlossen, den bevorstehenden harten Kampf um die 5%-Hürde fröhlich aufzunehmen. Denn auch in diesem Verband müssen zahlreiche Zivilversager und im realen Leben Gescheiterte mit Steuermitteln versorgt werden. Nach der fragwürdigen Wahl eines neuen, völlig unbekannten Landesvorstands, in dem erkennbar ausschliesslich die persönliche und intellektuelle Negativselektion dominierte, mit einem potentiellen Straftäter und Bundestagsabgeordneten Frank Rinck als Landessprecher fand am vergangenen Wochenende – eben durch diesen neuen Landesvorstand „organisiert“ – eine irreguläre und demokratiefeindliche „Wahlversammlung“ zur Listenwahl der Landtagskandidaten für die bevorstehende Landtagswahl im Oktober statt.
Geladen zu dieser „Wahlversammlung“, die in einem schäbigen Landgasthof im ländlichen Dötlingen (Landkreis Oldenburg) stattfand (https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/landtagswahl_2022/Landtagswahl-Marzischewski-Drewes-ist-AfD-Spitzenkandidat,afd2908.html), waren ausschliesslich „Delegierte“ und nicht etwa Mitglieder – in der Landessatzung ist dies gar nicht vorgesehen! Auch die Tatsache, dass zahlreiche Kreisverbände überhaupt keine „Wahldelegierten“ wählen konnten, störte die raffgierige bürgerliche „Beutegemeinschaft“ wenig. Bei der Mandatsverteilung um jeden Preis durchsetzen – nur darum geht es.
Der erwartungsgemäß „gewählte“ Spitzenkandidat Stefan Marzieschewski-Drewes, ein Arzt mit dem Charme eines Zeugen Jehovas, der am Bahnhof den Wachturm anbietet, stellt sich in seiner wenig begeisternden Rede ein „zweistelliges Ergebnis“ zur Landtagswahl vor. Nicht der einzige erkennbare Größenwahn bei aktuellen Umfragewerten zwischen 6% und 7%. Die AfD „wählte“ stolze 23 (!) Kandidaten auf die irreguläre Landesliste -man rechnet in diesem Chaos-Landesverband also tatsächlich mit einem Wahlergebnis von bis zu 12%? Lächerlich!
Auf Platz 2 wurde der eigentliche Strippenzieher des Niedergangs der AfD in Niedersachsen gewählt: Der bullige, grobschlächtige, leicht adipöse „Klinker-Unternehmer“ Ansgar Georg Schledde erinnert in Optik, Art und Habitus auffallend an den in NRW einschlägig bekannten Berufslosen Sven Tritschler (MdL). Auch Schledde konnte mit seiner verwirrenden Rede wie auch schon Marzieschewski-Drewes selbst bei den eigenen handverlesenen Claqueuren keine Begeisterungsstürme auslösen. Beim linken Blog „Indymedia“ ist Schledde allerdings als als gewaltbereiter „Steinewerfer“ bereits bestens bekannt (https://de.indymedia.org/node/24546).
Die lustige, unorthodoxe „Wahlversammlung“ wurde bereits angefochten, es ist allerdings zu erwarten, dass das Landesschiedsgericht der AfD in Niedersachsen im Sinne des Landesvorstands und der leistungslosen „Bürgerlichen“ entscheiden wird. Ob das Bundesschiedsgericht das dann ebenso sieht und diese Demokratiefeindlichkeit auch durchwinken wird? Letztlich muss dann wohl der Landeswahlleiter entscheiden. Ob er dann die Reissleine ziehen wird?
Der erschreckend blassen „Gurken-Truppe“ der AfD Niedersachsen ist aber allenfalls ein Ergebnis um die 5%-Hürde zuzutrauen – es wäre sicherlich begrüssenswert, wenn sich am Wahlabend ein Ergebnis wie in Schleswig-Holstein für die AfD auch dort im Oktober wiederholen könnte.
