In den vergangenen Wochen hat sich die Welle der Parteiaustritte in der AfD noch weiter deutlich verstärkt – vor allem in den Westverbänden verlassen Hunderte in Scharen enttäuscht die vermeintliche “Alternative“. Viele der “einfachen“ Mitglieder, denen wie auch vielen unwissenden Wählern falsche Hoffnungen gemacht wurden, kehren der AfD dabei schweigend den Rücken, oftmals geradezu angewidert und abgestossen von den üblen und unlauteren Machenschaften der angeblich bürgerlichen “Beutegemeinschaft“. Und oft mit massiven eigenen Schäden in ihrem privaten, gesellschaftlichen und/oder beruflichen Umfeld.
Manche Funktionäre bzw. Mandatsträger begleiten ihren Austritt mit einer entsprechenden Stellungnahme an die Bundespartei – wohl wissend, dass sich am grob fahrlässigen und desinteressierten Umgang mit den Mitgliedern, die nahezu ausschliesslich noch als weitestgehend entmündigtes “Stimmvieh“ auf der untersten Kreisebene oder als stumpfe Beitrags- bzw. Spendenlieferanten für die Eskapaden der geldgierigen “Beutegeier“ degeneriert sind, wohl künftig nichts mehr ändern wird.
Der beim Bundesparteitag in Riesa von der alten-neuen Parteiführung rund um Chrupalla-Weidel deklarierte “Aufbruch“ in eine glorreiche “Zukunft“ droht am Ende mangels Mitgliedern wohl abgesagt werden zu müssen – bald ist schlichtweg keiner mehr da, der irgendwohin “aufbricht“ oder mit dieser fragwürdigen Truppe irgendwohin „aufbrechen“ will. Das droht jedenfalls den Westverbänden. Und an eine goldene “Zukunft“ der AfD in der momentanen Verfassung glauben mit Ausnahme der mit einer großzügigen Anstellung von bzw. über die Partei Finanzierten oder den Steuerzahler-Profiteuren der Parlamentsmandate immer weniger.
Auf Bundesebene sollen die kosmetisch bereits stark optimierten Mitgliederzahlen, die einstmals deutlich jenseits der 35.000er-Marke lagen, gerade noch um die 28.000 liegen (nicht nur bezüglich der Mitgliederzahlen liefert die AfD eine miserable Kommunikation ab) – Tendenz weiter fallend. Und das bei einer jungen Partei, die als „Volkspartei“ eine führende oppositionelle Rolle spielen will? Lächerlich!
Ein besonders eklatantes Führungsproblem gibt es traditionell im „Versager-Landesverband“ NRW sowie im derzeit noch von Weidel mit ihren Schergen Hess und Frohnmaier „geführten“ Baden-Württemberg. In NRW fiel man von deutlich über 5.000 Mitgliedern signifikant unter diese Marke, in Baden-Württemberg nahm die Mitgliederzahl dem Vernehmen nach von fast 5.000 auf aktuell nur noch ca. 3.500 ebenfalls dramatisch ab. Und ein Ende des Mitgliederschwunds ist nicht in Sicht. Und das, obwohl etwa in NRW mit der bekannten Masche der „30 Euro-Mitglieder“ (oft übernimmt dabei ein Funktionär oder Mandatsträger großzügig die ersten Beitragszahlungen der angeblich „politisch Interessierten“) zahlreiche üble Proleten, stadtbekannte Dumpfbacken und Pöbler sowie intellektuell Benachteiligte und insbesondere einschlägige Rechtsradikale und Rechtsextremisten (vor allem im Umfeld der „JA-NRW“, des „demokratischen Freislers“ Matthias Helferich sowie der „Kölner Mischpoke“ rund um Roger Beckamp, Jochen Haug und Fabian Jacobi) gezielt in die Partei eingeschleust wurden.
Bei Abakus.News wurde seit Jahren über entsprechende katastrophale, korrupte und für einen objektiven Dritten schlichtweg untragbare, demokratiefeindliche Verhältnisse innerhalb der Partei und faschistoide interne Willkür-Vorgänge bis hin zur Gewaltanwendung berichtet und vor allem auch dokumentiert – meist begleitet mit ungläubigem Kopfschütteln unserer Leser bzw. Angriffen, Diffamierungen oder Bedrohungen von Seiten der angeblich „Bürgerlichen“.
Heute publizieren wir – exemplarisch und stellvertretend für alle diejenigen, die der AfD in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt haben oder mit fragwürdigen, oft rechtswidrigen „Methoden“ von der „Beutegemeinschaft“ aus der Partei „entfernt“ wurden – die aktuelle Austrittserklärung des niedersächsischen Landtagsabgeordneten Christopher Emden. Emden und andere AfD-Mitglieder haben diese Erklärung in diversen öffentlichen Telegram-Gruppen kommuniziert; als „öffentliche Person“ (Mandatsträger) wurde von uns keine Passage anonymisiert.
Passend zur bevorstehenden Landtagswahl im Oktober zieht Emden mit dem Parteiaustritt seine persönlichen Konsequenzen – und die Begründung, die wir vollumfänglich nachvollziehen können, sollte dem Landesverband Niedersachsen für den bevorstehenden „Wahlk(r)ampf“ mit nur noch einer Handvoll verbleibender Mitglieder entsprechenden „Rückenwind“ im verzweifelten und ggf. aussichtslosen Kampf um die 5%-Hürde geben:
Christopher Emden, MdL1.07.22
Hannah-Ahrendt-Platz 1
30159 Hannover
AfD Bundesgeschäftsstelle
Schillstraße 9
10785 Berlin
Erklärung Parteiaustritt zum 31.07.22
Mitgliedsnummer 10621646
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erkläre ich meinen Austritt aus der AfD zum 31.07.22.
Diese Partei hat nichts gemein mit der Partei, in die ich vor gut fünf Jahren meinte, einzutreten. Es stellte sich zwar schon kurz nach dem Eintritt heraus, dass die AfD deutlich entfernt war von ihren Grundsätzen und Leitbildern. Doch Ansätze als Rechtsstaatspartei, Kämpferin für mehr Demokratie und für die Freiheit, als kompetenter und bürgernaher Gegenentwurf zu den sogenannten Altparteien waren wenigstens ersichtlich und ich war zuversichtlich, dass sich die Partei in die richtige Richtung weiterentwickeln würde. Das passierte jedoch nicht. Im Gegenteil.
Die Partei entwickelt sich beständig weiter nach rechts. Heute können Parteimitglieder Sympathien für rechtsradikale Ideologien, Gruppierungen und Personen bekunden und sich in deren Kreisen aufhalten, ohne dass daran noch irgendjemand in der Partei größeren Anstoß zu nehmen scheint. Personen mit derartigem Gedankengut übernehmen inzwischen Parteiämter und Mandate. Die Zusammensetzung des neuen Bundesvorstandes lässt erahnen, dass dies sogar noch zunehmen wird.
Die Partei entwickelt sich zu einer Versorgungsanstalt für in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindliche Opportunisten und für Personen, die für normale Beschäftigungsverhältnisse außerhalb der Partei untauglich sind. Dies ist inzwischen ausgeprägter als bei den Altparteien, obwohl man eigentlich ein Gegenentwurf dazu sein wollte.
Die Partei entwickelt sich zu einem Sammelbecken für Versager, Gangster und Minderbemittelte. Der Ansatz, der zunehmend ideologiegetriebenen linkslastigen Mainstream-Politik mit Vernunft und Kompetenz zu begegnen, ist inzwischen ad absurdum geführt. Sacharbeit ist kaum vorhanden, da man in dem Bemühen um Posten und Mandate ganz damit befasst ist, den innerparteilichen Konkurrenten zu zerfleischen. Die Bezeichnung als Rechtsstaatspartei ist längst blanker Hohn, da innerparteilich vielfältig gegen geltendes Satzungsrecht und gegen geltende Gesetze verstoßen wird, um für sich oder der jeweiligen Beutegemeinschaft im Kampf um Mandate Vorteile zu generieren. Die Fülle deliktischen Handelns, vor allem von Amtsträgern in der AfD, ist abstoßend.
Seit langem reift schon der Gedanke, diese Partei zu verlassen. Ich blieb zunächst noch, aus Loyalität zu Weggefährten und wegen der, wenn auch beständig schrumpfenden, Anzahl an Parteimitgliedern, die einem noch Hoffnung gaben, in dieser Partei könnte es doch noch zu positiven Entwicklungen kommen. So engagierte ich mich in Niedersachsen noch aktiv gegen den vorherigen, von einer Beutegemeinschaft geprägten Landesvorstand mit seinen Verbindungen in das völkische Lager der AfD und verband mit diesem Engagement die Hoffnung, ein neuer Landesvorstand würde besser sein. Inzwischen muss ich feststellen, dass der neue Landesvorstand in Teilen keinesfalls besser ist. Er ist wieder von einer Beutegemeinschaft geprägt, die andersdenkende und kritische Mitglieder nicht weniger angeht als der vorherige Landesvorstand. Auch hat es den Anschein, dass die Behauptung, man sei konservativ statt völkisch, nichts als hohle Phrasen im innerparteilichen Kampf waren.
Diese Partei ist keine Alternative, sie ist der Abgrund für Deutschland. Sie ist nicht bloß verzichtbar, sie ist, aufgrund der zunehmenden Radikalisierung vieler Mitglieder, sogar gefährlich für unser Land.
Mitglied in dieser Partei zu sein kann ich mit meinen ethisch-moralischen Grundsätzen, mit meiner politischen Ausrichtung und schließlich auch mit meinem Gewissen nicht länger vereinbaren.
Freundliche Grüße
Christopher Emden, MdL

