Von Thomas #Matzke:
Der #Landesverband #NRW steht am kommenden Wochenende (06./07.07.2019) vor einem interessanten außerordentlichen #Landesparteitag: In #Warburg soll vor allem der amtierende #Landesvorstand – nach den Vorstellungen einiger möglichst komplett – zurücktreten; andernfalls liegen bereits zahlreiche #Abwahlanträge vor (unvollständiges Antragsbuch: https://abakusdotnews.wordpress.com/2019/07/01/afd-nrw-unvollstaendiges-antragsbuch-an-mitglieder-verschickt-besonders-brisantes-wird-rigoros-zensiert/).
#Abakus News wurde zum wiederholten Male vom AfD-Landesvorstand nicht für eine Teilnahme „zugelassen“ – eine #Akkreditierungsanfrage wurde im Gegensatz zu einigen Vertretern der #Systempresse, die in Warburg wohl sporadisch vor Ort sein werden, abgelehnt. Offenbar hat der Landesverband weniger Angst vor der #Konsenspresse als vor der transparenten und am Prinzip der #Basisdemokratie angelehnten Berichterstattung unseres unabhängigen Polit-Blogs.
Breite Kreise in NRW sind seit längerer Zeit mit der Führung sowie der allgemeinen Entwicklung des Landesverbands ausgesprochen unzufrieden. Eine kleine Gruppe von #Kreissprechern unter Führung des Bonners Sascha #Ulbrich hatte dem Landesvorstand bereits im vergangenen Jahr im Rahmen einer #Kreissprecherkonferenz ein #Ultimatum gesetzt: Man sei von der „#Leistung“ des Gremiums enttäuscht und wolle zum Jahresultimo 2018 eine spürbare Verbesserung der Arbeit feststellen – ansonsten solle der Landesvorstand den Weg für einen „Neuanfang“ frei machen. Gefordert wurde vom Landesvorstand ein „#Sonderparteitag“ noch vor der Sommerpause 2019, andernfalls würde man satzungsgemäß einen „außerordentlichen Landesparteitag“ über eine Gruppe von mindestens 10 #Kreisverbänden „erzwingen“.
Der Trend in der Performance des Verbandes ging allerdings bis heute weiter nach unten. Der NRW-Landesvorstand hat in seiner Amtszeit seit Dezember 2017 leider wenig Erfolgreiches aufzuweisen. Über die Gründe gibt es unterschiedliche Sichtweisen einzelner Gruppen innerhalb des Landesverbands. Ein massives Problem stellen sicherlich die aus dem gescheiterten und bis zum heutigen Tage nicht entlasteten #Pretzell-#Renner-Altvorstand erneut im aktuellen Gremium vertretenen Vorstandsmitglieder Andreas #Keith (#MdL) und Fabian #Jacobi (#MdB) dar. Erstgenannter ist nach öffentlichen Berichten massiv u.a. in den #Spendenskandal rund um das „#Extrablatt“ und den „#Deutschland-Kurier“, der die Partei mehrere Millionen Euro kosten könnte, sowie in umfangreiche „finanziellen Altlasten“ des Altvorstands verstrickt. Letztgenannter fällt immer wieder durch mitglieder- und demokratiefeindliche (Satzungs-)Aktivitäten – aktuell z.B. durch die #Zensur des #Antragsbuches zum #Landesparteitag – sowie starke juristische Defizite auf.
Auch der von Co-Landessprecher Helmut #Seifen (MdL) und einer kleinen Gruppe geplante #Putsch (veröffentlichte #WhatsApp-Chats) gegen die eigenen Vorstandskollegen Thomas #Röckemann (MdL) und Christian #Blex (MdL) und die öffentliche #Diskreditierung vieler #Mitglieder in den #Medien unter dem wenig glaubwürdigen Vorwand einer „#Nazi“-Jagd konnten nicht dazu beitragen, dass das Gremium vertrauensvoll und tragfähig zusammenarbeiten konnte. Die eigentlichen und nachweisbaren „#Nazis“ mit ausgesprochen problematischem #Gedankengut blieben bis heute vom Landesvorstandweitgehend unbehelligt bzw. wurden mit „billigen“ Abmahnungen „belohnt“.
Ob überhaupt Rücktritte am Wochenende erfolgen werden, ob es #Neuwahlen oder #Nachwahlen geben wird – all das werden die #Delegierten im Rahmen des bevorstehenden Landesparteitages entscheiden. Für den Fall einer kompletten #Abwahl oder einem #Rücktritt des Landesvorstands hat sich bereits Rüdiger #Lucassen (MdB) mit einem „Team“ in Stellung gebracht (#Abakus News hatte bereits über ein mögliches „#Schattenkabinett“ berichtet: https://abakusdotnews.wordpress.com/2019/06/24/afd-nrw-ist-das-ein-schattenkabinett-zur-neuwahl-des-landesvorstands/).
Lucassen der neue starke „Führer“ der AfD-NRW? Unmittelbar vor dem Landesparteitag in Warburg tauchen hierzu starke Zweifel auf – aus parteiinternen Kreisen kommen Sachverhalte ans Tageslicht, die den „aufrechten“ #Mandatsträger offenbar in einem ganz anderen Licht darstellen könnten. Und uns liegen Informationen vor, die den MdB durchaus in einem zweifelhaften Licht erscheinen könnten.
Abakus News hat den MdB Lucassen hierzu per Email direkt befragt, die Fragen sowie die Antworten des Betroffenen können unten ebenso eingesehen werden wie die Darstellungen, die aus parteiinternen Kreisen in Umlauf gebracht werden. Da Herr Lucassen gegenüber Abakus News angibt, über die jeweiligen parteiinternen Darstellungen keine Kenntnisse zu haben und auch ausdrücklich kein Interesse hat, damit „konfrontiert“ zu werden, stellen wir die jeweiligen Äußerungen kommentarlos für unsere Leser zur Verfügung. Somit kann sich jeder mit dem Thema auseinandersetzen.
Sollten die parteiinternen Behauptungen und (bildlichen) Darstellungen, die wir nachfolgend lediglich wiedergeben und die wir nicht als #Tatsachenbehauptungen oder unsere eigene #Sichtweise darstellen wollen, tatsächlich zutreffen, sollten die Delegierten von einer Wahl des Rüdiger Lucassen und dem ggf. vorgesehenen „Team“ allerdings unbedingt absehen!
Bildquelle: parteiinterne Kreise (AfD-NRW) – Fragen/Antworten MdB Rüdiger Lucassen: Screenshot Abakus News
Quelle: parteiinterne Kreise (AfD-NRW)
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Rüdiger Lucassen – der neue „Saubermann“ an der Spitze der NRW-AfD?? (Teil 1)
von Walter Jansen, KV Euskirchen
Rüdiger Lucassen will Landeschef der AfD in Nordrhein-Westfalen werden – alleiniger Landessprecher wohlgemerkt und damit die Zeit der Doppelspitzen beenden. Aber das ist nur ein Nebeneffekt.
Der nachgewählte aktuelle zweite Landessprecher Helmut Seifen hat sich in den vergangenen Monaten selbst demontiert. Er ist nur noch dafür gut, auf dem Landesparteitag allen Zorn der Delegierten auf sich zu ziehen, um den Weg für einen von den Alt-Pretzellianern ausgesuchten „Saubermann“ freizumachen. Der soll den Landesverband dann in deren Sinne weiterführen und von „Kellernazis“ befreien, womit bei Seifen wohl alle gemeint sind, die nicht zur bekannten Beutegemeinschaft gehören. Und dieser „Saubermann“ soll Rüdiger Lucassen sein.
Rüdiger Lucassen? Der Mann hat eine steile Parteikarriere hinter sich. Im Januar 2016 saß er noch als stiller Beobachter in „Luzies Treff“ in Euskirchen und verfolgte in einer Ecke der Gaststätte, zunächst mit einigem Abstand, interessiert den Stammtisch der örtlichen AfD-Gruppe. Schon im April 2016 wurde der Oberst a.D. AfD-Mitglied, zu einer Zeit, in der Aufnahmeanträge, die nicht aus dem Freundeskreis Pretzell stammten, normalerweise Ewigkeiten auf der Landesgeschäftsstelle herumlagen. Keine zehn Monate später war Lucassen schon NRW-Listenkandidat der Partei und zwar auf dem sicheren Listenplatz sieben (eigentlich sollte es sogar die Nummer 6 sein) platziert von Marcus Pretzell und dessen Vasallen.
Heute sitzt der Ex-Offizier (außer Dienst seit 2006 – das sind inzwischen 13 Jahre!!) und Ex(?)-Waffenhändler für die AfD im Deutschen Bundestag und ist verteidigungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion. Wie ist eine solche Karriere möglich, ohne, man muss nicht sagen das Geringste, aber ohne Wesentliches für die Partei geleistet zu haben? Da muss man schon einen klaren Karriereplan haben, wohlgemerkt mit 65 und nach Jahrzehnten in der Bundeswehr, man muss sofort die richtigen Leute kennen oder man muss, von wem auch immer, gut instruiert geschickt worden sein.
Für die Partei geleistet hatte Lucassen noch so gut wie gar nichts. Doch noch vollkommen frisch in der Partei, in anderen Kreisverbänden weitgehend unbekannt, wusste er, als wäre es ihm telepathisch eingegeben, welche Knöpfe er drücken musste, an welche Leute er sich zu halten hatte, um diese steile Parteikarriere zu machen. Da wundert man sich schon, wie jemand, offenbar schon bevor er überhaupt selbst erste Kontakte in der Partei knüpfen konnte, wusste, an wenn er sich zu halten hat.
Vom damaligen Landesvorstand unterstützt sollte sich Lucassen mit einer eilig initiierten NRW-Tour vor der Aufstellung der Bundestagskandidaten noch schnell bekannt machen. Die Absicht des Pretzell-Vorstandes war offenkundig. Schlaue Kreisverbände erkannten das und lehnten das großzügige Angebot dankend ab. Der Lebenslauf, den Rüdiger Lucassen, in der Absicht, Werbung für sich zu machen, an die Kreisverbände geschickt hatte, war teilweise peinlich, aber vor allem warf er neue Fragen auf. Bei allen Verantwortlichen hätten sofort die Alarmglocken schrillen müssen. Aber dazu später.
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Rüdiger Lucassen – der neue „Saubermann“ an der Spitze der NRW-AfD?? (Teil 2)
Rüdiger Lucassen will Landeschef der AfD in Nordrhein-Westfalen werden – alleiniger Landessprecher wohlgemerkt und damit die Zeit der Doppelspitzen beenden. Aber das ist nur ein Nebeneffekt.
Die Frage, wie ein Rüdiger Lucassen vom absoluten Neuling und Nobody in der AfD innerhalb von zehn Monaten zum Bundestagskandidaten mit sicherem Listenplatz und damit keine eineinhalb Jahre nach seinem Parteieintritt zum Bundestagsabgeordneten werden konnte, haben wir schon in Teil 1 gestellt.
Die Kurzversion der Antwort lautet: Erstens, indem Lucassen, bis dahin ohne Kontakte in der Partei, erstaunlicherweise vom ersten Tag in der AfD wusste, woher auch immer, welche Knöpfe er drücken musste und zu welchen Personen, die die Strippenzieher im Hintergrund waren, er Kontakt brauchte.
Zum anderen durch die Unterstützung durch Marcus Pretzell und dessen Vasallen – und durch ganz bewusstes Lügen, durch Belügen von Mitgliedschaft und Delegierten.
Im Dezember 2016, keine drei Monate vor Beginn der Landeswahlversammlungen, wurde plötzlich eine große NRW-Tour geplant, mit der sich Lucassen in den Kreisverbänden bekannt machen sollte. Dazu wurden teilweise nicht einmal die Kreisvorstände direkt angeschrieben, sondern die Kanäle der Pretzellgetreuen in die Kreisverbände genutzt.
Damit die so überrollten KVs überhaupt erst einmal wussten, um wen es bei dem völlig unbekannten Lucassen, den sie auf die Nase gedrückt bekommen sollten, geht, wurde gleich ein fünfseitiger CV (Lebenslauf) von Rüdiger Lucassen mitgeschickt – und der hatte es in sich, mit falschen Behauptungen, Peinlichkeiten und bemerkenswerten Verbindungen.
Um für sich zu werben protzt Lucassen mit Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Partei, die es so entweder nie gegeben hat, oder an die sich zumindest keiner im engsten Umfeld erinnern kann.
So behauptet Lucassen (im Dezember 2016) „Mitglied im LFA 13 NRW „Außen- und Sicherheitspolitik“ zu sein. In diesem Landesfachausschuss hatte ihn bis zu diesem Zeitpunkt aber noch keiner gesehen.
Bei seiner Bewerbungsrede für die Liste zur Bundestagswahl (Anfang März 2017) wiederholte er diese Behauptung vor den Delegierten der Landeswahlversammlung. Auch zu diesem Zeitpunkt war er noch nie im LFA13 aufgetaucht. Erst nach den unbequemen Nachfragen erschien er dann, nachdem er auf Listenplatz 7 gewählt worden war, zum ersten Mal bei einer Sitzung des Landesfachausschusses.
Lucassen schreibt in dem CV davon, Delegierter auf Landes- und Bundesparteitagen gewesen zu sein. Der einzige Landesparteitag in 2016 fand Anfang Juli statt. Zwischen Lucassens Parteieintritt und dem Parteitag gab es aber in Euskirchen gar keine Delegiertenwahlen.
Der einzige Bundesparteitag in dieser Zeit war der in Stuttgart. Das war ein Mitgliederparteitag. Also kann Lucassen auch da nicht „Delegierter“ gewesen sein. Ihn tatsächlich in Stuttgart (als Mitglied) gesehen zu haben, daran kann sich aus Euskirchen keiner erinnern.
Mag man über den Datenangriff der Linken auf die Teilnehmerliste des Parteitages von Stuttgart denken wie man will, so ist diese gehackte Teilnehmerliste wahrscheinlich noch eindeutiger:
Auch in dieser Liste taucht der Name Rüdiger Lucassen nicht auf.
Wie oft hat dieser „Kandidat“ eigentlich gelogen und / oder sich mit Aktivitäten geschmückt, die es nie gegeben hat?
Lucassen schreibt weiter von Einladungen in die Parlamentarische Gesellschaft und Besuchen von Parlamentarischen Abenden in Berlin. Mal davon abgesehen, ob es wenigstens die tatsächlich gegeben hat: Es ist fast schon peinlich (Oder ist es übersteigerter Geltungsdrang?), wenn man es nötig hat, solche banalen Dinge in einem Bewerbungs-Lebenslauf aufzuführen.
Und dann erscheint in besagtem CV für die Zeit nach seinem aktiven Dienst in der Bundeswehr unter der Überschrift „Berufslaufbahn Freie Wirtschaft 2007 bis heute“
„Gründung der pro-ades GmbH mit Sitz in Bonn, 26 Mitarbeiter“
Aber das ist wieder ein Kapitel für sich.
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Lucassen – der neue „Saubermann“ an der Spitze der NRW-AfD?? (Teil 3)
Rüdiger Lucassen will Landeschef der AfD in Nordrhein-Westfalen werden – alleiniger Landessprecher wohlgemerkt und damit die Zeit der Doppelspitzen beenden.
Wie ein Rüdiger Lucassen vom absoluten Neuling und Nobody in der AfD innerhalb von zehn Monaten zum Bundestagskandidaten mit sicherem Listenplatz werden konnte, diese Frage haben wir schon in Teil 1 und 2 gestellt und versucht, zu beantworten. Heute geht es um sein Leben vor der AfD.
Was also hat Rüdiger Lucassen vor seinem blitzartigen Aufstieg zum AfD-MdB gemacht? In dem bereits in Teil 1 und 2 erwähnten CV (Lebenslauf), mit dem der damals völlig unbekannte Parteineuling den Kreisverbänden für einen Vortrag aufgedrängt und damit bekannt gemacht werden sollte, schreibt Lucassen für die Zeit nach seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr (2006) selbst:
„Berufslaufbahn Freie Wirtschaft 2007 – heute
01.01.2007 Gründung der pro-ades-GmbH mit Sitz in Bonn, 26 Mitarbeiter“
Das mit den 26 Mitarbeitern hat der ehrenwerte Oberst a.D. übrigens auch den Delegierten der Landeswahlversammlung in seiner Bewerbungsrede für seinen Platz 7 auf der Landesliste für die Bundestagswahl erzählt. Bei den meisten der Delegierten (Wählern) war das so angekommen, dass Lucassen in seiner Firma 26 Festangestellte beschäftigt, was ja durchaus bemerkenswert gewesen wäre. Mitnichten war das so!
Mit der ganzen Wahrheit konfrontiert, fiel den meisten Delegierten (dann freilich erst, nachdem Lucassen knapp auf den sicheren Listenplatz gewählt war) mindestens der Unterkiefer nach unten.
Bei den „26 Mitarbeitern“ handelt es sich um freiberufliche Mitarbeiter ohne Festanstellung. (Mehr dazu weiter unten.) Nicht direkt gelogen, aber vor allem nicht die ganze Wahrheit gesagt. Hätten nur drei der Delegierten sich in Kenntnis der ganzen Wahrheit, über die sie hinterher ungläubig staunten, nicht für Lucassen entschieden, hätte ihm das nötige Quorum für Listenplatz 7 gefehlt – trotz der kompletten Unterstützung der versammelten Pretzell-Vasallen. Unehrlichkeit zahlt sich aus.
Die „pro-ades-GmbH“ hatte ihren Geschäftssitz in der Bonngasse 10 in Bonn, einem Geschäftshaus in der Bonner Innenstadt, mit vielen Briefkästen, vielen Klingeln und noch mehr Briefkastenschildern.
Das vierstöckige Haus (Das Erdgeschoss war mit einer Postbank-Filiale belegt.) war neben Rüdiger Lucassens „pro-ades-GmbH“ und einer „Punktomensch – Unternehmensberatung Ulrike Lucassen“ 2017 noch von mindestens 20 (!!) andere Firmen als Adresse angegeben. Und wie es der Zufall so will: Bei dem Versuch, die eine oder andere dieser Firmen anzurufen, meldete sich (natürlich auf unterschiedlichen Telefonnummern) am anderen Ende mehrfach die gleiche Stimme. Mache sich jeder seine eigenen Gedanken dazu.
Noch einmal zurück zu den Mitarbeitern. Wer da alles als „Mitarbeiter“ (von den 26 – siehe oben) eingerechnet wurde, wie oft diese Mitarbeiter in den zehn Jahren pro-ades-GmBH tatsächlich für die Firma gearbeitet haben und, letztlich entscheidend, wieviel Geld sie mit und bei „pro-ades“ verdient haben – großes Fragezeichen!? Sehr wahrscheinlich deutlich weniger, als sie als Festangestellte gekostet hätten – sonst wären sie ja wohl angestellt gewesen.
Vielleicht meldet sich ja einer dieser Ex-Mitarbeiter mal. Wäre interessant, mehr zu erfahren. Zum Beispiel auch um zu erfahren, was und welche Geschäfte (auf die wir später noch kommen) „der Chef“ da möglicherweise allein gemacht, mit denen er verdient und was er zu verantworten hat.
„Ex-Mitarbeiter?“ Ja, so muss man sie heute bezeichnen. Denn die „pro-ades-GmbH“ ist laut Registerbekanntmachung vom 01.12.2017 aufgelöst. Als alleiniger Liquidator bestellt und damit die Gesellschaft allein vertretend: Dr. Ulrike Lucassen, gleiche Adresse wie der bisherige Geschäftsführer Hans Rüdiger Lucassen. Für die Lösung, in welchem Verwandtschaftsverhältnis die beiden stehen, braucht es wohl keinen Telefonjoker.
Wenn die Firma auch zuletzt noch tatsächlich so erfolgreich war, wie Rüdiger Lucassen den Wählern auf der Landeswahlversammlung, den Mitgliedern und danach noch etlichen anderen weismachen wollte, als er trotz gewiss nicht schlechter Bundeswehr-Pension unbedingt in den Bundestag wollte (oder sollte?), löst man dann eine solche Firma auf, liquidiert man sie dann? Oder sollte man dann nicht jemanden finden, der eine solche Firma kauft oder zumindest weiterführt? Oder was war pro-ades sonst?
Aber zurück zur „pro-ades-GmbH“ und ihrem Geschäftsführer Rüdiger Lucassen. Was diese(r) eigentlich inhaltlich gemacht haben? Man schaue ins nächste Kapitel.
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Rüdiger Lucassen – der neue „Saubermann“ an der Spitze der NRW-AfD?? (Teil 4)
von Walter Jansen
Rüdiger Lucassen will Landeschef der AfD in Nordrhein-Westfalen werden – alleiniger Landessprecher wohlgemerkt und damit die Zeit der Doppelspitzen beenden.
Wie ein Rüdiger Lucassen vom absoluten Neuling und Nobody in der AfD innerhalb von zehn Monaten zum Bundestagskandidaten mit sicherem Listenplatz werden konnte, und eine erste Betrachtung der von ihm (nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr) gegründeten „pro-ades-GmbH“ finden Sie in den Teilen 1-3.
Heute geht es darum, mit was sich Geschäftsführer Rüdiger Lucassen und seine „pro-ades-GmbH“ (dahingestellt, ob erfolgreich oder nicht) inhaltlich beschäftigt haben – und wie das mit Rüdiger Lucassens Äußerungen von heute zusammenpasst.
Als Gegenstand der Firma offiziell eingetragen war: Wirtschafts- und Organisationsberatung
Etwas „konkreter“ wird Rüdiger Lucassen selbst in dem bereits mehrfach erwähnten und von ihm selbst geschriebenen CV (Lebenslauf).
„Unternehmensschwerpunkt: Verteidigungsindustrie national und international“
„2013/14 Geschäftssitz in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate“
und unter (Rüstungs-) „Projekte“ solche in Thailand, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten, Länder (Ironie ein), die sich untereinander glänzend verstehen (Ironie aus).
Besonders bemerkenswert ist der Hinweis auf „2013/14 Geschäftssitz in Abu Dhabi“. Dass zumindest die Geschäftsbeziehungen nicht schon 2014 aufgelöst worden sind, zeigt ein Artikel aus dem Spiegel 41/2017.
Drehtür Lucassen? Mal so mal so? In einem Interview mit dem Deutschlandfunk vom 12.04.2019 kritisiert Lucassen noch Rüstungsexporte der Bundesregierung in die Region, in der er 2014 (und wie lange danach noch?) „wenn auch (angeblich) ohne Geschäftserfolg“ enge Beziehungen hatte.
Die Vereinigten Arabischen Emirate waren in einer Allianz mit Saudi-Arabien schon damals und lange vorher an Kriegen und kriegerischen Auseinandersetzungen auf der arabischen Halbinsel beteiligt.
Seit 2015 bombardiert die Allianz aus Saudi-Arabien, Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen den Jemen, hat damit dort eine der größten humanitären Katastrophen ausgelöst.
Im Interview mit dem Deutschlandfunk sagt Rüdiger Lucassen: „… für die AfD steht eindeutig fest, keine Lieferung von Rüstungsgütern an kriegsführende Länder.“ Er kritisiert die Entscheidung des Bundessicherheitsrats, Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien zu genehmigen und wirft der Bundesregierung „Täuschungsmanöver“ vor.
Zur Erklärung und Verteidigung des eigenen (Lucassens) Standpunkts, pro, also für eine Beteiligung an europäischen Rüstungsprojekten und Rüstungsexporten in andere Länder, sagt Lucassen ganz konkret:
„Die tatsächliche Weiterleitung zum Beispiel an Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate, die bleibt weiterhin ausgesetzt.“
Vereinigte Arabische Emirate, genau die Region, das Land, in dem Lucassen 2013/14 einen Geschäftssitz hatte und wer weiß wie lange noch mit seiner Firma aktiv war.
Heute so, morgen so, wie oft ändert Rüdiger Lucassen seine Meinung? „Täuschungsmannöver“ nur als Vorwurf an die Bundesregierung, oder hier auch Täuschung was die eigenen Mitglieder angeht.
Erzählt er uns heute das und morgen das Gegenteil, wie er es gerade für opportun hält, wie es ihm und (seiner Meinung nach) zur Situation, gerade am besten passt? Kann irgendjemand wissen, welchen Standpunkt Rüdiger Lucassen (egal zu welchem Thema) tatsächlich vertritt und ob es morgen noch der gleiche sein wird?
Braucht NRW einen solchen Landessprecher, der heute so redet und morgen so?
Ein weiteres Beispiel, wie wenig verlass auf Rüdiger Lucassen ist, wie er Standpunkt und Meinung ändert, folgt im nächsten Kapitel.
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Rüdiger Lucassen – der neue „Saubermann“ an der Spitze der NRW-AfD?? (Teil 5)
Rüdiger Lucassen will Landeschef der AfD in Nordrhein-Westfalen werden – alleiniger Landessprecher wohlgemerkt und damit die Zeit der Doppelspitzen beenden.
Wie ein Rüdiger Lucassen vom absoluten Neuling und Nobody in der AfD innerhalb von zehn Monaten zum Bundestagskandidaten mit sicherem Listenplatz werden konnte, und eine Betrachtung der von ihm (nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr) gegründeten „pro-ades-GmbH“ finden Sie in den Teilen 1-4.
(Frei nach Alfons:) „Unser Thema heute … “:
(Aber welche Überschrift nehmen wir da am besten – so übel wie die Sache ist?)
Rüdiger Lucassen, der Kreisvorstand und die Euskirchener Erklärung:
Wie sehr kann man sich und die Position der eigenen Partei verleugnen?
oder
Rüdiger Lucassen kämpft für eine bunte und vielfältige Gesellschaft
oder schlicht nur
Rüdiger Lucassen: Auf Knien auf dem Weg zum Katzentisch
Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken. (Erich Kästner)
Rüdiger Lucassen scheint dieses Zitat nicht zu kennen. In seinem beschaulichen Heimatkreis Euskirchen hielt es der regionale Ableger einer links-rot-grünen Gruppe mit Namen „NRWeltoffen“, einem „Kind“ der Landeszentrale für politische Bildung, für dringend geboten, ein weiteres Mal öffentlichkeitswirksam Zeichen „gegen Rechts“ zu setzen und setzte dazu eine „Euskirchener Erklärung“ auf.
Wer zwischen und hinter den Zeilen liest kommt schnell darauf, dass man die AfD zwar nicht nennt, aber mit dieser Erklärung die AfD diskreditieren will. Rüdiger Lucassen scheint das nicht aufgefallen zu sein.
Den kompletten Text der Euskirchener Erklärung finden Sie hier: https://mobil.ksta.de/blob/31567186/76e68f866ffcc6c669c6a41817a003a2/euskirchener-erklaerung-data.pdf
Rüdiger Lucassen und der Kreisvorstand Euskirchen fanden nichts wichtiger, als diese Erklärung unbedingt (und auch das möglichst öffentlichkeitswirksam) unterschreiben zu müssen. Pech nur: Zum offiziellen Termin der politischen B- und C-Promis des Kreises mit all den Medienvertretern auf der ehemaligen NS-Ordensburg IP Vogelsang wurden Lucassen und seine AfD-Vorstandskollegen ganz offiziell (wie Lucassen auf seiner Homepage schreibt) „ausdrücklich und unter Androhung von Konsequenzen…. ausgeladen“.
Nun hätte man es nach diesem Affront dabei belassen, Erklärung, Erklärung und C-Promis, C-Promis sein lassen können. Nicht so ein Rüdiger Lucassen und seine Freunde aus dem Kreisvorstand.
Eine Woche später marschierten die Drei ins Kreishaus von Euskirchen, um dann zumindest auf der eigenen Homepage verkünden zu können: „Ich habe heute im Kreishaus Euskirchen die „Euskirchener Erklärung gegen das Vergessen und für eine offene Gesellschaft“ unterschrieben.“
Doch die Sache ist doppelt peinlich und AfD-unwürdig: Nicht, dass dem Landrat nach einer Woche eingefallen wäre, Lucassen nun doch in sein Amtszimmer einzuladen und dort das Dokument unterzeichnen zu lassen, dass der „allgemeiner Vertreter“ des Landrats und die C-Promis auf IP Vogelsang unterschrieben hatten.
Nicht doch, Lucassen, saß bei seiner Unterschrift an einem Tisch im öffentlichen Bereich des Kreishauses, in dem (neben anderem bedruckten Papier) auch die Flyer mit der Euskirchener Erklärung ausgelegt waren, die dort jeder Depp nehmen und unterschreiben konnte.
(siehe Foto, auch zu finden unter https://ruediger-lucassen.de/mein-wahlkreis/page/2/)
Aber immerhin: Rüdiger Lucassen hatte mal wieder nicht gelogen: Er hat die Euskirchener Erklärung tatsächlich IM Kreishaus in Euskirchen unterschrieben, auch wenn es sozusagen nur im „Wartesaal“ war.
Ein weiteres Beispiel dafür, wie wenig „Mut zur (ganzen) Wahrheit“ Rüdiger Lucassen hat, nachdem er schon bei seiner Bewerbungsrede zur Bundestagskandidatur den Delegierten (Wählern) nur die halbe Wahrheit erzählt hatte. Rückgrat und klare AfD-Positionen scheinen nicht zu seinen Stärken zu gehören.
Das wird auch bei einem genaueren Blick in diese Euskirchener Erklärung, die Rüdiger Lucassen so unbedingt und dringend unterschreiben musste, deutlich.
Da steht doch im schönsten, allgemein bekannten und sich ständig und überall wiederholenden Linkssprech:
„Der Kreis Euskirchen ist weltoffen und tolerant. Wir betrachten die kulturelle und religiöse Vielfalt der Menschen aus über 130 Nationen in unserer Region als Gewinn.“
Hoppla, war ich da kurz vorher auf die falsche Seite verrutscht? Hatte ich doch gerade auf Lucassens Webseite gelesen:
„Die undefinierte „offene und bunte“ Gesellschaft ist für mich eine inhaltsleere Floskel. Geeignet, um nicht anzuecken. Ungeeignet, um das friedliche Zusammenleben einer Gesellschaft zu begründen. Unsere nationale Identität und unsere gesellschaftsprägenden Werte sind der Kitt, der unser Land zusammenhält.“
Und der Mann, der das auf seiner Internetseite stehen hat, aus heutiger Sicht muss man sagen, wohl nur um Parteifreunde und AfD-Wähler zu täuschen, die sein Verhalten im Wahlkreis nicht kennen, dieser Mann rutscht dann (bildlich gesprochen) auf Knien zum Katzentisch, um dann unbedingt eine von Linken aufgesetzte Erklärung zu unterschreiben, die mit dem Satz endet:
„Auf Basis dieser Verabredung wollen wir uns … für eine bunte und vielfältige Gemeinschaft einsetzen.“
Langsam wird es hier ein bisschen zu bunt, bei dem, was Lucassen da unterschrieben hat – vor allem für das Thema AfD und Rüdiger Lucassen. Sollte er nicht mal darüber nachdenken, ob er besser bei den Grünen aufgehoben wäre? Die hatten ja auch schon mal einen Generalmajor a.D. (ganz soweit hat es Lucassen ja leider nicht geschafft) weit oben in ihrer Parteihierarchie. Und mit bunter Vielfalt aus über 130 Nationen kann er bestimmt auch Claudia Roth gefallen. Die alten, lange vergessenen Connections auf die arabische Halbinsel kann ihr Lucassen ganz bestimmt auch irgendwie erklären.
Rüdiger Lucassen also neuer Landessprecher der AfD-NRW? Besser nicht! Dass dieser Mann von den Pretzellianern zu ihrem Favoriten für den Landessprecher auserkoren worden ist, zeigt, was für eine AfD diese Leute wollen.
Multi-Kulti-Lucassen sollte sich wohl wirklich besser die Frage stellen, ob er in der richtigen Partei ist!
Und zur Erinnerung für alle Delegierten des Landesparteitages noch einmal das Zitat von Erich Kästner:
Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.